Teufelskralle bei Gicht

In den letzten Jahren hat sich das Interesse an natürlichen Heilmitteln als Ergänzung oder Alternative zu herkömmlichen Therapien stark erhöht. In diesem Zusammenhang gewinnt die Teufelskralle (*Harpagophytum procumbens*), eine Heilpflanze aus dem südlichen Afrika, zunehmend an Bedeutung. Bekannt für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften, wird die Teufelskralle seit Jahrhunderten in der traditionellen afrikanischen Medizin verwendet und findet nun auch in der modernen westlichen Medizin Beachtung.

Die Frage, wie effektiv die Teufelskralle bei der Behandlung von Gicht ist, rückt zunehmend in den Fokus wissenschaftlicher Untersuchungen. Die Pflanze enthält wertvolle Wirkstoffe, insbesondere das Iridoidglykosid Harpagosid, das für seine Fähigkeit bekannt ist, Entzündungen zu hemmen und Schmerzen zu lindern. Diese Eigenschaften machen die Teufelskralle zu einem vielversprechenden Mittel im Kampf gegen die quälenden Symptome der Gicht.

Teufelskralle bei Gicht

Was ist Teufelskralle?

Die Teufelskralle, botanisch als Harpagophytum procumbens bekannt, ist eine beeindruckende Heilpflanze, die in den trockenen, kargen Regionen des südlichen Afrikas beheimatet ist, insbesondere in Namibia, Botswana und Südafrika. Ihren eindrucksvollen Namen verdankt die Pflanze ihren markanten, hakenförmigen Fruchtkapseln, die wie scharfe Krallen aussehen und sich oft in den Hufen von Tieren verfangen, was die Verbreitung der Samen begünstigt.

Diese mehrjährige Pflanze gehört zur Familie der Sesamgewächse und besitzt eine lange Tradition in der afrikanischen Volksmedizin. Ihre medizinische Nutzung konzentriert sich hauptsächlich auf die knolligen Sekundärwurzeln, die eine Fülle von bioaktiven Substanzen enthalten. Seit Jahrhunderten wird die Teufelskralle von den indigenen Völkern zur Behandlung von verschiedenen Leiden wie Fieber, Schmerzen, Verdauungsproblemen und sogar zur Wundheilung verwendet.

Der entscheidende Wirkstoff der Teufelskralle ist das Iridoidglykosid Harpagosid, welches für seine stark entzündungshemmenden und analgetischen (schmerzlindernden) Eigenschaften bekannt ist. Diese Substanz wirkt durch die Hemmung von entzündungsfördernden Enzymen und trägt somit zur Reduktion von Schwellungen und Schmerzen bei. Zusätzlich enthält die Teufelskralle eine Vielzahl weiterer sekundärer Pflanzenstoffe, die synergistisch wirken und die heilenden Eigenschaften der Pflanze unterstützen.

Wissenschaftliche Studien haben die Wirksamkeit der Teufelskralle bei der Behandlung von entzündungsbedingten Erkrankungen bestätigt. Insbesondere bei chronischen Schmerzzuständen, wie sie bei Gicht auftreten, konnte die Pflanze in klinischen Untersuchungen die Schmerzintensität deutlich reduzieren und die Lebensqualität der Betroffenen verbessern. Diese Ergebnisse haben dazu geführt, dass die Teufelskralle auch in westlichen Ländern zunehmend in die therapeutischen Ansätze integriert wird.

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Wie hilft Teufelskralle bei Gicht?

Ein zentraler Aspekt der Wirkung der Teufelskralle bei Gicht liegt in ihren stark entzündungshemmenden Eigenschaften. Der Hauptwirkstoff, Harpagosid, ist ein Iridoidglykosid, das in der Lage ist, die Aktivität von entzündungsfördernden Enzymen wie Cyclooxygenase (COX-2) zu hemmen. Diese Enzyme spielen eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Aufrechterhaltung von Entzündungsprozessen im Körper. Durch die Hemmung dieser Enzyme kann die Teufelskralle die Entzündungen, die durch die Harnsäurekristalle in den Gelenken verursacht werden, reduzieren. Dies führt zu einer Abnahme von Schwellungen, Rötungen und der allgemeinen Entzündungsreaktion, die für Gicht so typisch ist.

Neben ihrer entzündungshemmenden Wirkung ist die Teufelskralle auch für ihre analgetischen, also schmerzlindernden, Eigenschaften bekannt. Die Reduktion der Entzündung trägt wesentlich zur Schmerzlinderung bei, da weniger entzündliche Substanzen im betroffenen Gewebe freigesetzt werden. Darüber hinaus zeigt die Teufelskralle eine direkte schmerzlindernde Wirkung durch die Hemmung bestimmter Schmerzrezeptoren im Körper. Diese doppelte Wirkung – sowohl die Entzündungshemmung als auch die direkte Schmerzreduktion – macht die Teufelskralle zu einem wirkungsvollen Mittel gegen die oft unerträglichen Schmerzen, die mit Gicht einhergehen.

Dosierung und Einnahmeempfehlungen

Für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen wie Gicht werden typischerweise Tagesdosen von 600 bis 1200 mg Trockenextrakt der Teufelskralle empfohlen, standardisiert auf einen Harpagosid-Gehalt von etwa 1,5 bis 3%. Diese Dosis wird in der Regel in zwei bis drei gleichmäßigen Dosen über den Tag verteilt eingenommen. Wichtig ist, die Teufelskralle über einen längeren Zeitraum regelmäßig einzunehmen, da die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Wirkungen meist erst nach einigen Wochen kontinuierlicher Einnahme vollständig zur Geltung kommen.

Die Teufelskralle ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Kapseln, Tabletten, Tees und Salben. Jede Form hat ihre spezifischen Anwendungsbereiche und Vorteile:

  • Kapseln und Tabletten: Diese sind die am häufigsten verwendeten Formen, da sie eine präzise Dosierung ermöglichen und leicht einzunehmen sind.
  • Tees: Tees aus Teufelskralle-Wurzel sind weniger konzentriert und eignen sich eher für eine mildere Unterstützung bei entzündlichen Beschwerden oder zur allgemeinen Vorbeugung.
  • Salben und Cremes: Für die lokale Anwendung auf schmerzenden Gelenken können Salben und Cremes mit Teufelskralle-Extrakten verwendet werden.

Die Einnahme der Teufelskralle sollte idealerweise zu den Mahlzeiten erfolgen, um mögliche Magenbeschwerden zu vermeiden, die bei manchen Patienten auftreten können. Besonders bei empfindlichen Personen kann die Einnahme auf nüchternen Magen zu gastrointestinalen Reizungen führen. Die regelmäßige Einnahme über den Tag verteilt sorgt zudem für eine gleichmäßige Wirkstoffkonzentration im Blut, was die therapeutische Wirksamkeit verbessert.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken

  1. Gastrointestinale Beschwerden
    Die am häufigsten berichteten Nebenwirkungen der Teufelskralle betreffen den Magen-Darm-Trakt. Einige Anwender berichten von Magenbeschwerden, Sodbrennen, Übelkeit, Durchfall oder Erbrechen, insbesondere wenn die Teufelskralle auf nüchternen Magen eingenommen wird.
  2. Wechselwirkungen mit Medikamenten
    Die Teufelskralle kann potenziell mit bestimmten Medikamenten interagieren, was zu unerwünschten Effekten führen kann. Besonders relevant sind hier Medikamente, die die Magensäureproduktion hemmen, wie Protonenpumpenhemmer, oder solche, die die Blutgerinnung beeinflussen, wie Antikoagulantien (Blutverdünner).
  3. Allergische Reaktionen
    Obwohl selten, können bei manchen Menschen allergische Reaktionen auf die Teufelskralle auftreten. Diese können sich in Form von Hautausschlägen, Juckreiz oder sogar Atembeschwerden äußern.
  4. Kontraindikationen bei bestimmten Erkrankungen
    Menschen mit Magengeschwüren oder Zwölffingerdarmgeschwüren sollten die Teufelskralle meiden, da sie die Magensäureproduktion anregen kann, was diese Erkrankungen verschlimmern könnte.

Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollten die Einnahme der Teufelskralle ebenfalls sorgfältig abwägen, da einige Studien darauf hinweisen, dass die Pflanze eine leichte Senkung des Blutdrucks bewirken kann, was in Kombination mit blutdrucksenkenden Medikamenten zu unerwünschten Effekten führen könnte.

FAQ

Ist Teufelskralle eine Alternative zu verschreibungspflichtigen Medikamenten?
Teufelskralle kann eine natürliche Alternative oder Ergänzung zu verschreibungspflichtigen Medikamenten sein, sollte aber immer in Absprache mit einem Arzt verwendet werden.
Wie oft sollte ich Teufelskralle bei Gicht einnehmen?
In der Regel wird eine Einnahme von 600 bis 1200 mg pro Tag empfohlen, aufgeteilt in zwei bis drei Dosen. Es ist wichtig, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen.
Gibt es eine spezielle Diät, die zusammen mit Teufelskralle empfohlen wird?
Eine purinarme Diät wird oft empfohlen, um die Harnsäurespiegel zu kontrollieren und Gichtanfälle zu reduzieren. Viel Wasser trinken und auf Alkohol verzichten, kann ebenfalls helfen.
Kann ich Teufelskralle bei akuten Gichtanfällen verwenden?
Ja, Teufelskralle kann bei akuten Gichtanfällen helfen, die Schmerzen zu lindern und die Entzündung zu reduzieren.
Gibt es vegane Teufelskralle-Produkte?
Ja, viele Teufelskralle-Produkte sind vegan und werden ohne tierische Inhaltsstoffe hergestellt. Achten Sie beim Kauf auf entsprechende Kennzeichnungen.
Katie Knight

MD, Pharmakologe. Gründerin und Chefredakteurin der Website ubergicht.de.

Behandlung und Prävention von Gicht