Durch eine gezielte Auswahl an Nahrungsmitteln kann das Risiko eines Gichtanfalls erheblich reduziert werden. Während einige Lebensmittel klar als problematisch identifiziert wurden, bleibt die Rolle anderer Speisen, wie Sushi, in der Diskussion. Sushi, ein traditionelles japanisches Gericht, erfreut sich weltweit großer Beliebtheit. Doch aufgrund seiner Hauptbestandteile – insbesondere Fisch – stellt sich die Frage, ob Sushi für Menschen mit Gicht geeignet ist.
Was ist Sushi?
Sushi ist ein traditionelles japanisches Gericht, das weltweit für seine einzigartige Kombination aus Einfachheit und Raffinesse geschätzt wird. Ursprünglich als Methode entwickelt, um Fisch durch Fermentation mit Reis haltbar zu machen, hat sich Sushi im Laufe der Jahrhunderte zu einer kulinarischen Kunstform entwickelt, die heute in vielfältigen Variationen genossen wird.
Das Grundkonzept von Sushi besteht aus gesäuertem Reis, der mit einer speziellen Mischung aus Reisessig, Zucker und Salz zubereitet wird. Dieser Reis, auch „Shari“ oder „Sumeshi“ genannt, bildet die Basis für verschiedene Arten von Sushi. Die bekanntesten Formen sind Nigiri, Maki und Sashimi.
- Nigiri-Sushi besteht aus einer kleinen handgeformten Portion Reis, die mit einer Scheibe rohem oder gekochtem Fisch oder Meeresfrüchten belegt ist. Ein Hauch von Wasabi, einem scharfen japanischen Meerrettich, wird oft zwischen Reis und Fisch gegeben, um den Geschmack zu intensivieren und antibakterielle Eigenschaften zu nutzen.
- Maki-Sushi hingegen wird durch das Einrollen von Reis und Füllungen wie Fisch, Gemüse oder Ei in getrocknete Algenblätter (Nori) hergestellt. Diese Rolle wird dann in mundgerechte Stücke geschnitten. Eine besondere Variante ist das Uramaki, bei dem der Reis außen und das Nori innen ist, was speziell im Westen sehr beliebt ist.
- Sashimi ist streng genommen kein Sushi, wird aber oft in Verbindung damit serviert. Es handelt sich dabei um dünn geschnittene Scheiben rohen Fisches oder Meeresfrüchte, die ohne Reis serviert werden. Sashimi zeichnet sich durch die hohe Qualität und Frische des Fisches aus, die für den Genuss unerlässlich sind.
Neben diesen Grundarten gibt es zahlreiche regionale und kreative Varianten von Sushi, die durch die Auswahl an Zutaten und die Zubereitungsart geprägt sind. Tempura-Rollen, in Teig gebackene Sushi-Rollen, oder Chirashi-Sushi, eine Schüssel mit Reis und lose darauf verteilten Fischstücken, sind nur einige Beispiele für die Vielfalt dieses Gerichts.
Sushi und seine Auswirkungen auf Gicht
Ein zentraler Bestandteil vieler Sushi-Varianten ist Fisch, der für seinen hohen Nährstoffgehalt geschätzt wird. Fischarten wie Thunfisch, Makrele und Sardinen sind jedoch reich an Purinen, organischen Verbindungen, die im Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Ein übermäßiger Verzehr solcher Fischarten kann bei Gichtpatienten den Harnsäurespiegel erhöhen und das Risiko für einen Gichtanfall verstärken.
Allerdings gibt es auch Fischarten, die einen niedrigeren Puringehalt aufweisen, wie beispielsweise Lachs, Forelle und Aal. Die Wahl der richtigen Fischarten ist somit entscheidend, um den Verzehr von Sushi für Gichtpatienten sicher zu gestalten.
Reis, insbesondere der gesäuerte Sushi-Reis, ist ein zentraler Bestandteil von Sushi und stellt für Gichtpatienten kein Risiko dar. Er ist arm an Purinen und hat keinen nennenswerten Einfluss auf den Harnsäurespiegel im Körper.
- Sojasauce: Die versteckte Gefahr
Sojasauce ist nicht nur für ihren intensiven Geschmack bekannt, sondern auch für ihren hohen Natriumgehalt. Ein übermäßiger Natriumkonsum kann den Blutdruck erhöhen und die Nierenfunktion beeinträchtigen, was wiederum die Ausscheidung von Harnsäure erschweren kann. - Algen: Mehr als nur eine Hülle
Algen, die häufig in Maki-Rollen verwendet werden, sind eine purinarme Zutat, die zudem reich an Nährstoffen ist. Sie enthalten Vitamine wie A, C und K sowie Mineralien wie Jod, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen können. Darüber hinaus haben Algen entzündungshemmende Eigenschaften, die für Gichtpatienten von Vorteil sein könnten. Da sie weder den Harnsäurespiegel erhöhen noch Gichtanfälle begünstigen, können Algen bedenkenlos als Teil einer gichtfreundlichen Ernährung genossen werden.
Auswahl von Sushi für Gichtpatienten
- Vegetarisches Sushi: Eine sichere Alternative
Für Gichtpatienten, die das Risiko minimieren möchten, bietet vegetarisches Sushi eine ausgezeichnete Alternative. Varianten wie Kappa Maki (Gurkenrolle), Avocado-Rollen oder Tamago (Omelette) sind nicht nur purinarm, sondern auch reich an Nährstoffen. Gemüse wie Gurken, Avocados und Karotten sind kalorienarm und enthalten viele Vitamine und Mineralstoffe, die zur allgemeinen Gesundheit beitragen.
Avocado, eine häufig verwendete Zutat in Sushi, ist besonders vorteilhaft, da sie gesunde Fette liefert, die das Herz-Kreislauf-System unterstützen und entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Auch das Ei, das in Tamago verwendet wird, ist eine gute Proteinquelle ohne hohen Puringehalt, was es zu einer sicheren Wahl für Gichtpatienten macht.
- Sushi ohne Reis: Sashimi als Option
Für Patienten, die Kohlenhydrate reduzieren möchten oder eine glutenfreie Option bevorzugen, ist Sashimi, also roher Fisch ohne Reis, eine weitere Option. Allerdings sollte hier, wie bereits erwähnt, die Wahl des Fisches sorgfältig getroffen werden. Während Lachs-Sashimi eine gute Wahl darstellt, sollten Fischarten wie Thunfisch aufgrund ihres höheren Puringehalts vermieden werden. - Sushi-Rollen ohne Fisch
Für diejenigen, die auf Fisch verzichten möchten oder eine abwechslungsreichere Mahlzeit suchen, bieten Sushi-Rollen ohne Fisch eine schmackhafte Alternative. Varianten mit Tofu, eingelegtem Gemüse oder sogar süßen Zutaten wie Tamago (süßes Omelett) sind ebenso befriedigend und stellen keine Gefahr für Gichtpatienten dar. Tofu ist besonders wertvoll, da es eine pflanzliche Proteinquelle darstellt, die nicht nur purinarm, sondern auch vielseitig einsetzbar ist.
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