Schnelle Behandlung bei Gicht: Welcher Arzt, Tabletten und Salben, Operation, was hilft, Massage

Gicht ist eine Form der Arthritis, die durch die Ablagerung von Harnsäurekristallen in den Gelenken gekennzeichnet ist und zu starken Schmerzen, Schwellungen und Rötungen führt. In diesem Artikel finden Sie einen vollständigen Leitfaden für die schnelle Behandlung dieser Erkrankung: Informationen darüber, welcher Arzt aufzusuchen ist, welche Medikamente und physikalischen Behandlungen zur Verfügung stehen und wie Selbstmanagementmaßnahmen zur Linderung der Beschwerden beitragen können.

Schnelle Behandlung bei Gicht

Welcher Arzt behandelt Gicht – zu welchem Spezialisten sollte ich gehen?

Wenn Sie den Verdacht haben, dass Sie an Gicht leiden, sollten Sie als Erstes Ihren Hausarzt aufsuchen. Dieser kann eine erste Diagnose stellen und Sie gegebenenfalls an einen Spezialisten überweisen. Die Standardbehandlung von Gicht wird in der Regel von einem Rheumatologen durchgeführt. Rheumatologen sind auf Erkrankungen der Gelenke, der Muskeln und des Bindegewebes spezialisiert und verfügen über umfassende Kenntnisse in der Diagnose und Behandlung entsprechender Erkrankungen.

In einigen Fällen kann auch eine Konsultation eines Nephrologen hilfreich sein, insbesondere wenn Nierenprobleme vorliegen oder vermutet werden. Da Gicht häufig durch einen erhöhten Harnsäurespiegel im Blut verursacht wird, der auch die Nierenfunktion beeinträchtigen kann, ist die Erfahrung eines Nephrologen bei der Überwachung und Behandlung dieser Aspekte sehr hilfreich.

Im Rahmen einer ganzheitlichen Behandlung kann auch die Konsultation eines Ernährungsberaters hilfreich sein, um die Ernährungsgewohnheiten anzupassen und den Harnsäurespiegel durch eine geeignete Ernährung wirksam zu senken. Diätassistenten können einen individuellen Ernährungsplan erstellen, der nicht nur die Symptome lindert, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden fördert.

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Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Gicht ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die eine frühzeitige Diagnose und Behandlung erfordert, um Schäden an den Gelenken und anderen möglichen Komplikationen vorzubeugen. Es gibt spezifische Symptome und Situationen, bei denen der Gang zum Arzt unerlässlich ist:

  • Akuter Gichtanfall: Das typischste Anzeichen der Krankheit sind plötzliche, heftige Schmerzen in einem oder mehreren Gelenken, die oft in der großen Zehe beginnen. Das betroffene Gelenk kann geschwollen sein, sich rot und heiß anfühlen. Diese Symptome treten häufig nachts auf und nehmen rasch an Intensität zu.
  • Anhaltende Symptome: Schmerzen, Schwellungen oder Steifheit in den Gelenken, die nicht abklingen. Anhaltende Symptome können auf einen chronischen Verlauf der Krankheit hinweisen.
  • Verdacht auf Komplikationen: Wenn Sie Symptome wie Fieber, starke Rötungen oder eine deutliche Verschlechterung Ihres allgemeinen Gesundheitszustands in Verbindung mit Gelenkschmerzen feststellen, kann dies auf eine Infektion oder eine ernsthafte Komplikation hinweisen.

Wenn eines dieser Kriterien auf Sie zutrifft, zögern Sie nicht, einen Termin bei Ihrem Hausarzt oder Rheumatologen zu vereinbaren. Eine frühzeitige Diagnose und eine professionelle Behandlung sind entscheidend für eine wirksame Krankheitsbewältigung.

Wie kann man Gicht behandeln und die Krankheit schnell loswerden?

Gicht ist eine komplexe Erkrankung, deren Behandlung auf die Reduzierung der Harnsäurekonzentration im Blut, die Linderung der akuten Schmerzen und die Verhinderung weiterer Anfälle abzielt. Ein integrativer Ansatz ist entscheidend für eine effektive Therapie.

Physiotherapie und physikalische Anwendungen

Physiotherapie und physikalische Anwendungen spielen eine wichtige Rolle in der ganzheitlichen Behandlung von Gicht. Diese Therapien zielen darauf ab, die Beweglichkeit der Gelenke zu erhalten und die Schmerzen zu lindern. Im Folgenden finden Sie einige spezifische Anwendungen und Techniken, die häufig bei der Behandlung eingesetzt werden:

  • Manuelle Therapie: Durch sanfte Manipulation und Mobilisation der Gelenke kann die manuelle Therapie helfen, die Gelenkbeweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu reduzieren.
  • Thermotherapie: Wärme verbessert die Durchblutung und kann helfen, Stoffwechselabfälle wie Harnsäure schneller aus den betroffenen Bereichen abzutransportieren.
  • Kryotherapie: Kältepackungen helfen, die Entzündung zu reduzieren und Schmerzen schnell zu lindern. Die Kälte verlangsamt den lokalen Stoffwechsel und reduziert die Bildung von Entzündungsmediatoren.
  • Elektrotherapie: Verfahren wie die TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation) können eingesetzt werden, um den Schmerz zu lindern. TENS arbeitet mit niederfrequenten elektrischen Impulsen, die dazu beitragen können, die Nervenleitung der Schmerzsignale zu blockieren.

Eine enge Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Physiotherapeuten ist dabei essentiell, um die besten Ergebnisse zu erzielen und die Therapie an die spezifischen Bedürfnisse und Reaktionen des Patienten anzupassen.

Was hilft besser bei Gicht: Wärme oder Kälte?

Die Verwendung von Wärme oder Kälte bei der Behandlung von Gichtsymptomen hängt stark vom Stadium der Erkrankung und den individuellen Symptomen des Patienten ab. Beide Therapien haben ihre spezifischen Anwendungsbereiche und können effektiv eingesetzt werden, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern.

  • Kältetherapie: Kälteanwendungen sind besonders während eines akuten Gichtanfalls zu empfehlen. Sie helfen, die Entzündung zu reduzieren und die Schmerzen schnell zu lindern. Die Kältetherapie wirkt durch die Verengung der Blutgefäße, was die Durchblutung in der betroffenen Region vermindert und damit die Entzündungsreaktion und Schwellung reduziert. Eispackungen oder Kaltwasserbäder können für kurze Zeitintervalle (etwa 15-20 Minuten) auf die betroffenen Gelenke angewendet werden, wobei darauf geachtet werden sollte, direkten Kontakt des Eises mit der Haut zu vermeiden, um Erfrierungen zu verhindern.
  • Wärmetherapie: Wärmeanwendungen sind in der Regel bei chronischen Beschwerden oder zwischen den akuten Phasen der Gicht sinnvoll. Wärme fördert die Durchblutung und kann dadurch helfen, angesammelte Harnsäurekristalle um die Gelenke herum abzubauen. Wärmepackungen, warme Bäder oder sogar sanfte Wärmelampen können zur Anwendung kommen, um die Muskeln zu entspannen und die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern. Die Anwendungsdauer sollte ebenfalls 15-20 Minuten nicht überschreiten, und es sollte darauf geachtet werden, dass die Wärme nicht zu intensiv ist, um Hautverbrennungen zu vermeiden.

Die Entscheidung, ob Wärme oder Kälte angewendet wird, sollte immer auf den individuellen Zustand des Patienten abgestimmt sein und kann im Idealfall in Absprache mit einem Arzt oder Physiotherapeuten getroffen werden. Es ist wichtig, auf die Reaktion des Körpers auf die Behandlung zu achten und die Anwendung bei Unbehagen oder Verschlechterung der Symptome sofort zu stoppen.

Medikamentöse Therapie der Gicht: Tabletten, Salben, Injektionen und andere Mittel

Die medikamentöse Behandlung von Gicht zielt darauf ab, die Schmerzen und Entzündungen während akuter Anfälle zu lindern und den Harnsäurespiegel langfristig zu kontrollieren, um weitere Anfälle und Komplikationen zu vermeiden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Medikamente und ihre Anwendungen.

Allopurinol

Durch die Hemmung des Enzyms Xanthinoxidase, das eine Schlüsselrolle im Harnsäurestoffwechsel spielt, vermindert Allopurinol die Produktion von Harnsäure und hilft somit, Gichtanfälle und die Bildung von Nierensteinen zu verhindern.

  • Wirkungsweise und Anwendung: Allopurinol wird oral eingenommen und ist in verschiedenen Dosierungen verfügbar. Die Anfangsdosis ist oft niedrig, um das Risiko von Nebenwirkungen zu minimieren, und wird schrittweise erhöht, bis der Harnsäurespiegel im Zielbereich liegt.
  • Überwachung und Anpassung der Therapie: Es ist wichtig, dass Patienten, die mit Allopurinol behandelt werden, regelmäßig ihren Harnsäurespiegel kontrollieren lassen. Eine regelmäßige Blutuntersuchung zur Überwachung der Leber- und Nierenfunktion ist ebenfalls empfehlenswert, um mögliche Nebenwirkungen frühzeitig zu erkennen.
  • Nebenwirkungen: Während Allopurinol für viele Patienten gut verträglich ist, können einige Menschen Nebenwirkungen erfahren. Häufige Nebenwirkungen umfassen leichte Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall. In seltenen Fällen kann Allopurinol schwerwiegende allergische Reaktionen auslösen, einschließlich des Stevens-Johnson-Syndroms, einer schweren Hautreaktion.

Wichtige Hinweise: Patienten sollten während der Einnahme von Allopurinol viel Flüssigkeit zu sich nehmen, um eine optimale Harnsäureausscheidung zu fördern und Nierensteinen vorzubeugen. Allopurinol sollte nicht während eines akuten Gichtanfalls begonnen werden, da es die Symptome vorübergehend verschlimmern kann.

Febuxostat

Wie Allopurinol hemmt Febuxostat das Enzym Xanthinoxidase, das für die Produktion von Harnsäure im Körper verantwortlich ist. Febuxostat ist jedoch strukturell unterschiedlich und kann eine wirksame Alternative für Patienten sein, die auf andere Therapien allergisch reagieren.

  • Wirkungsweise und Anwendung: Febuxostat wird täglich in Form von Tabletten eingenommen.
  • Nebenwirkungen: Die häufigsten Nebenwirkungen von Febuxostat umfassen Leberfunktionsstörungen, Übelkeit, Gelenkschmerzen und Ausschläge. Seltener kann es zu schwerwiegenderen Herz-Kreislauf-Ereignissen kommen. Daher ist Vorsicht geboten bei Patienten mit vorbestehenden Herzerkrankungen.
  • Wichtige Hinweise: Wie bei Allopurinol sollten Patienten unter Febuxostat-Therapie eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sicherstellen, um die Ausscheidung von Harnsäure zu fördern und Nierensteinen vorzubeugen.

Colchicin

Colchicin ist ein bewährtes Medikament, das seit Jahrhunderten zur Behandlung von Gichtanfällen eingesetzt wird. Es ist besonders wirksam bei der Linderung der entzündlichen Symptome, die mit akuten Gichtanfällen einhergehen. Trotz seiner langen Anwendungsgeschichte sollte Colchicin mit Vorsicht und unter ärztlicher Aufsicht verwendet werden, da es ein enges therapeutisches Fenster besitzt und potenziell schwerwiegende Nebenwirkungen hervorrufen kann.

  • Wirkungsweise und Anwendung: Colchicin wirkt, indem es die Bewegung der weißen Blutzellen zu den entzündeten Gelenken hin stört, wodurch die Entzündung und damit verbundene Schmerzen verringert werden. Es wird typischerweise zu Beginn eines akuten Gichtanfalls eingenommen, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
  • Dosierung: Wegen seiner potenziellen Toxizität und Nebenwirkungen ist es wichtig, die Anweisungen des Arztes genau zu befolgen und nicht mehr als die empfohlene Dosis einzunehmen.
  • Nebenwirkungen: Häufige Nebenwirkungen von Colchicin sind Magen-Darm-Beschwerden, einschließlich Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Bei zu hoher Dosierung können schwerwiegendere Probleme auftreten, wie Nierenversagen, schwere gastrointestinale Symptome und Blutbildveränderungen.

Wichtige Hinweise: Colchicin sollte nicht als Dauermedikation zur Senkung des Harnsäurespiegels verwendet werden, sondern ausschließlich zur Behandlung akuter Anfälle und zur Vorbeugung von Anfällen unter speziellen Umständen, z.B. beim Start einer harnsäuresenkenden Therapie.

Ibuprofen

Ibuprofen gehört zur Klasse der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) und ist eines der am häufigsten verwendeten Medikamente zur Linderung von Schmerzen und Entzündungen bei einem akuten Gichtanfall.

  • Wirkungsweise und Anwendung: Ibuprofen wirkt durch die Hemmung der Cyclooxygenase-Enzyme (COX-1 und COX-2), die an der Produktion von Prostaglandinen beteiligt sind, welche Schmerz und Entzündung im Körper fördern. Die Anwendung sollte so früh wie möglich bei Anzeichen eines Gichtanfalls beginnen und gemäß den Anweisungen des Arztes fortgeführt werden, um optimale Ergebnisse zu erzielen.
  • Dosierung: Üblicherweise wird eine höhere Dosis benötigt, um die akuten Symptome eines Gichtanfalls zu kontrollieren, wobei stets die maximale Tagesdosis nicht überschritten werden sollte. Es ist empfehlenswert, Ibuprofen nach den Mahlzeiten einzunehmen, um das Risiko von Magenbeschwerden zu verringern.
  • Nebenwirkungen: Wie bei allen NSAR kann die Einnahme von Ibuprofen zu Magen-Darm-Problemen führen, einschließlich Magenschmerzen, Sodbrennen und in schweren Fällen zu Geschwüren oder Blutungen. Langfristige oder häufige Anwendung kann auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Probleme erhöhen. Patienten mit bestehenden Herz- oder Nierenerkrankungen sollten vor der Einnahme von Ibuprofen ihren Arzt konsultieren.

Wichtige Hinweise: Ibuprofen sollte nicht zusammen mit anderen NSAR oder Steroiden ohne ärztliche Anweisung verwendet werden. Außerdem ist es wichtig, während der Behandlung mit Ibuprofen eine ausreichende Hydratation sicherzustellen, besonders bei Patienten, die zur Bildung von Nierensteinen neigen.

Diclofenac

Voltaren, bekannt auch unter seinem Wirkstoffnamen Diclofenac, ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), das effektiv zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen bei Gichtanfällen eingesetzt wird. Voltaren ist für seine schnelle Wirkung bekannt und wird sowohl in oraler Form als auch als topische Salbe angeboten.

  • Wirkungsweise und Anwendung: Diclofenac wirkt durch die Hemmung der Cyclooxygenase-Enzyme (COX-1 und COX-2), was zur einer verminderten Produktion von Prostaglandinen führt. Prostaglandine sind Substanzen, die wesentlich zu Entzündungsprozessen und Schmerzempfindungen beitragen.
  • Dosierung: Es ist üblich, mit einer höheren Dosis zu beginnen, um die akuten Symptome eines Gichtanfalls zu kontrollieren, und dann auf eine niedrigere Erhaltungsdosis zu reduzieren, wenn sich die Symptome verbessern. Diclofenac ist in verschiedenen Formen erhältlich, einschließlich Tabletten, Gel und als Injektion.
  • Nebenwirkungen: Die häufigsten Nebenwirkungen von Diclofenac sind Magen-Darm-Beschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen und Übelkeit. In seltenen Fällen kann es zu schwerwiegenderen Magen-Darm-Ulzera oder kardiovaskulären Ereignissen kommen. Langfristige Nutzung sollte daher sorgfältig abgewogen und überwacht werden, besonders bei älteren Patienten oder solchen mit vorbestehenden Herz- oder Magen-Darm-Erkrankungen.

Wichtige Hinweise: Es ist empfehlenswert, Diclofenac mit den Mahlzeiten einzunehmen oder ein Magenschutzmittel zu verwenden, um das Risiko von Magen-Darm-Beschwerden zu minimieren. Patienten mit bestehenden Herz- oder Nierenerkrankungen sollten Diclofenac nur nach Rücksprache mit einem Arzt verwenden, da das Medikament die Nierenfunktion beeinträchtigen und das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle erhöhen kann.

Naproxen

Naproxen ist ein nichtsteroidales Antirheumatikum (NSAR), das häufig zur Behandlung von Schmerzen und Entzündungen bei Gichtanfällen eingesetzt wird. Aufgrund seiner langanhaltenden Wirkung ist es besonders nützlich für die Kontrolle von Symptomen über einen längeren Zeitraum.

  • Wirkungsweise und Anwendung: Naproxen wirkt, indem es die Enzyme Cyclooxygenase 1 und 2 (COX-1 und COX-2) hemmt, die für die Produktion von Prostaglandinen verantwortlich sind.
  • Dosierung: Es wird in der Regel kurz nach dem Beginn eines Gichtanfalls eingesetzt und kann in höheren Dosen zur schnellen Schmerzlinderung verabreicht werden, gefolgt von einer Erhaltungsdosis zur Kontrolle der Entzündung. Naproxen ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Tabletten und Suspensionen.
  • Nebenwirkungen: Wie alle NSAR kann auch Naproxen Magen-Darm-Beschwerden verursachen, einschließlich Magenschmerzen, Sodbrennen und in seltenen Fällen Magenulzera. Langfristige Anwendung oder hohe Dosen können das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen, einschließlich Herzinfarkt und Schlaganfall. Daher ist es wichtig, dass die Behandlung mit Naproxen unter ärztlicher Aufsicht erfolgt.

Wichtige Hinweise: Patienten, die Naproxen einnehmen, sollten dies mit Nahrung oder Milch tun, um das Risiko von Magenbeschwerden zu minimieren. Zudem sollten sie ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen, um die Nierenfunktion zu unterstützen.

Prednisolon

Prednisolon ist ein synthetisches Kortikosteroid, das häufig bei der Behandlung von schweren oder therapieresistenten Gichtanfällen eingesetzt wird, insbesondere wenn andere entzündungshemmende Therapien nicht geeignet oder wirksam sind.

  • Wirkungsweise und Anwendung: Prednisolon wirkt, indem es die Freisetzung von Substanzen im Körper unterdrückt, die Entzündungen verursachen. Dieses Medikament kann oral in Form von Tabletten oder als Injektion direkt in das entzündete Gelenk verabreicht werden, was oft eine schnelle Linderung der Symptome bewirkt.
  • Dosierung: In der Regel wird eine initial hohe Dosis verwendet, die schnell die Entzündung und den Schmerz reduziert, gefolgt von einer schrittweisen Reduzierung der Dosis, um mögliche Nebenwirkungen zu minimieren.
  • Nebenwirkungen: Die Verwendung von Prednisolon kann zu einer Reihe von Nebenwirkungen führen, besonders bei längerem Gebrauch. Dazu gehören Gewichtszunahme, Osteoporose, erhöhtes Infektionsrisiko, Magenulzera, erhöhter Blutdruck und Veränderungen im Blutzuckerspiegel.

Wichtige Hinweise: Während Prednisolon effektiv Entzündungen reduzieren kann, beeinflusst es nicht den Harnsäurespiegel im Blut. Daher sollte es nur zur Kontrolle von Entzündungen und Schmerzen während eines akuten Anfalls verwendet werden, nicht aber als langfristige Behandlung der Gicht selbst. Es ist auch wichtig, dass Prednisolon schrittweise abgesetzt wird, um den Körper an die Reduzierung der Dosis anzupassen und ein Wiederaufflammen der Symptome zu verhindern.

Aspirin (Acetylsalicylsäure): nehmen oder nicht nehmen?

Aspirin, auch bekannt als Acetylsalicylsäure, ist ein weit verbreitetes Schmerzmittel und wird häufig zur Behandlung von Schmerzen und Fieber sowie zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen eingesetzt. In der Behandlung von Gicht fällt die Bewertung jedoch anders aus, da Aspirin einige spezifische Effekte auf den Harnsäurespiegel hat, die bei dieser Krankheit problematisch sein können.

  • Wirkungsweise und Einfluss auf Gicht: Aspirin in niedriger Dosierung (zum Beispiel zur Herzinfarktprävention) kann paradoxerweise den Harnsäurespiegel im Blut erhöhen, indem es die Ausscheidung von Harnsäure über die Nieren verringert. Bei höheren Dosierungen hat Aspirin einen urikosurischen Effekt, d.h., es fördert die Ausscheidung von Harnsäure. Allerdings ist dieser Effekt bei der Dosierung, die üblicherweise zur Schmerzlinderung oder Entzündungshemmung eingesetzt wird, nicht ausreichend, um die Harnsäurewerte zu senken. Somit kann die Einnahme von Aspirin in üblichen Schmerzdosen bei Gichtpatienten tatsächlich zu einer Verschlechterung der Symptome führen.
  • Dosierung und Risiken: Aufgrund seiner komplexen Auswirkungen auf den Harnsäurestoffwechsel wird Aspirin generell nicht zur Behandlung von Gicht empfohlen, insbesondere nicht in niedrigen Dosen. Die vorübergehende Erhöhung der Harnsäure kann einen Gichtanfall auslösen oder bestehende Symptome verschlimmern.

Für die Linderung von Gichtsymptomen sind andere NSAR wie Ibuprofen, Naproxen oder spezifischere Gichtmedikamente wie Colchicin vorzuziehen, da sie nicht die negativen Effekte auf den Harnsäurestoffwechsel haben, die Aspirin aufweist. 

Massage bei Gicht

Massagen können eine wertvolle Ergänzung zur Gichtbehandlung sein, insbesondere wenn es darum geht, die Symptome zu lindern und die allgemeine Gelenkfunktion zu verbessern. Bei der Anwendung von Massagen ist jedoch Vorsicht geboten, da einige Techniken während einer Exazerbation kontraproduktiv sein können.

Vorteile der Massage bei Gicht:

  1. Förderung der Durchblutung
  2. Reduzierung von Muskelspannungen
  3. Steigerung der Beweglichkeit

Wichtige Überlegungen bei der Massage:

  • Vermeidung während akuter Anfälle: Während eines akuten Gichtanfalls sollte das betroffene Gelenk nicht massiert werden, da dies den Schmerz verschlimmern und die Entzündung weiter anregen kann. Massage sollte erst angewendet werden, wenn die akuten Symptome abgeklungen sind.
  • Sanfte Techniken: Die verwendeten Massagetechniken sollten sanft sein und sich auf die Verbesserung der Durchblutung und die Entspannung der Muskeln konzentrieren, ohne das Gelenk selbst zu belasten.
  • Professionelle Durchführung: Es ist ratsam, dass die Massage von einem erfahrenen Therapeuten durchgeführt wird, der mit der Behandlung von Gichtpatienten vertraut ist. Ein Fachmann kann die Intensität und Technik der Massage an den Zustand des Patienten anpassen.

Hilft Bewegung bei Gicht?

Bewegung spielt eine entscheidende Rolle bei der Behandlung und Vorbeugung von Gicht. Regelmäßige körperliche Aktivität trägt nicht nur zur Gesunderhaltung des Körpers bei, sondern kann auch spezifische positive Auswirkungen auf die Symptome und den Verlauf der Krankheit haben.

Vorteile von Bewegung bei Gicht:

  • Gewichtsmanagement: Durch regelmäßige Bewegung kann das Körpergewicht kontrolliert und reduziert werden, was direkt zu einer Verringerung des Harnsäurespiegels im Blut führt.
  • Steigerung der Gelenkfunktion: Bewegung hält die Gelenke beweglich und kann Steifheit und Schmerzen reduzieren.

Empfehlungen für Bewegung bei Gicht:

  1. Mäßige Intensität: Zu intensive Übungen können Gichtanfälle provozieren, insbesondere bei Personen, die nicht an regelmäßige körperliche Aktivität gewöhnt sind. Empfohlen wird daher eine moderate Aktivität, wie schnelles Gehen, Schwimmen oder Radfahren.
  2. Regelmäßigkeit: Regelmäßige, moderate Bewegung ist effektiver als sporadische, intensive Workouts. Ein stetiger, angepasster Trainingsplan ist ideal.
  3. Dehnungsübungen: Sanftes Stretching kann helfen, die Flexibilität zu verbessern und Gelenkschmerzen zu lindern.
  4. Beratung durch Fachpersonal: Vor Beginn eines Trainingsprogramms sollte eine Beratung durch einen Arzt oder Physiotherapeuten erfolgen, insbesondere wenn lange Zeit keine regelmäßige körperliche Aktivität stattgefunden hat.

Kann man Gicht operieren?

In den meisten Fällen ist eine medikamentöse Therapie in Verbindung mit einer Änderung der Lebensweise für die Behandlung von Gicht ausreichend. Ein chirurgischer Eingriff ist nicht die erste Wahl, kann aber in bestimmten Situationen notwendig oder sinnvoll sein.

Indikationen für eine chirurgische Intervention bei Gicht:

  • Tophi-Entfernung: Wenn sich bei chronischer Gicht umfangreiche Ablagerungen von Harnsäurekristallen, sogenannte Tophi, bilden, die nicht auf medikamentöse Behandlung ansprechen, Schmerzen verursachen, die Beweglichkeit einschränken oder wiederholt entzünden, kann eine chirurgische Entfernung erforderlich sein.
  • Gelenkschäden: In fortgeschrittenen Fällen kann Gicht zu erheblichen Gelenkschäden führen. Operative Verfahren wie die Gelenkersatzchirurgie (z.B. ein künstliches Knie- oder Hüftgelenk) können in Betracht gezogen werden, um die Funktion wiederherzustellen und Schmerzen zu lindern.
  • Infektionskontrolle: In seltenen Fällen können infizierte Tophi eine chirurgische Intervention erfordern, um eine Ausbreitung der Infektion zu verhindern.

Eine Operation bei Gicht wird in der Regel als letztes Mittel betrachtet, wenn konservative Behandlungen nicht erfolgreich waren oder wenn die Lebensqualität des Patienten erheblich beeinträchtigt ist.

Gicht: Was hilft schnell bei einem Anfall?

Ein Gichtanfall kann plötzlich auftreten und ist oft von starken Schmerzen, Schwellungen und Rötungen in den betroffenen Gelenken begleitet, meist am großen Zeh. Um die Intensität des Anfalls schnell zu reduzieren und die Schmerzen zu lindern, sind schnelle und effektive Maßnahmen erforderlich.

Sofortmaßnahmen bei einem Gichtanfall:

  • Kältetherapie: Die Anwendung von Kälte auf das betroffene Gelenk kann helfen, die Entzündung zu reduzieren und Schmerzen zu lindern. Ein Eispack oder eine Kaltkompresse sollte für etwa 20 Minuten aufgelegt werden, gefolgt von einer Pause, um Hautschäden zu vermeiden.
  • Hochlagern des Gelenks: Das betroffene Gelenk hochzulagern, kann dazu beitragen, die Schwellung zu reduzieren und den Schmerz zu lindern.
  • Ruhe: Es ist wichtig, das betroffene Gelenk zu schonen und keine Belastung darauf auszuüben, um die Entzündung nicht weiter zu verschlimmern.

Medikamentöse Behandlung:

  1. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR)
  2. Colchicin
  3. Kortikosteroide

Was Patienten bei der Behandlung von Gicht selbst tun können

Die Behandlung von Gicht erfordert oft eine Kombination aus medikamentöser Therapie und Lebensstiländerungen. Patienten können durch aktive Beteiligung an ihrer eigenen Behandlung und durch das Ergreifen bestimmter Maßnahmen ihre Symptome signifikant beeinflussen und die Qualität ihres Lebens verbessern.

Ernährungsumstellung:

  • Purinarme Kost: Da Purine im Körper zu Harnsäure abgebaut werden, kann die Reduktion purinreicher Lebensmittel wie rotes Fleisch, bestimmte Meeresfrüchte und Innereien den Harnsäurespiegel senken.
  • Hydratation: Viel Wasser trinken hilft, Harnsäure über die Nieren auszuscheiden und kann Gichtanfälle vorbeugen.
  • Reduktion von Alkohol: Insbesondere Bier und Spirituosen können den Harnsäurespiegel erhöhen und sollten vermieden werden.

Gewichtsmanagement:

  • Gewichtsreduktion: Übergewicht kann das Risiko für Gichtanfälle erhöhen, und Gewichtsabnahme kann helfen, den Harnsäurespiegel zu senken.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Moderate Bewegung kann helfen, das Gewicht zu kontrollieren und fördert die allgemeine Gesundheit.

Vermeidung von Triggerfaktoren:

  • Stressreduktion: Stress kann Gichtanfälle verschlimmern, daher ist es wichtig, wirksame Stressmanagement-Techniken zu praktizieren.
  • Medikamentenmanagement: Einige Medikamente, wie Diuretika und Aspirin, können den Harnsäurespiegel erhöhen.

Gicht geht von alleine weg?

Obwohl die Symptome eines akuten Gichtanfalls oft nach einigen Tagen nachlassen können, geht Gicht nicht einfach von alleine weg. Eine langfristige Behandlung und Überwachung sind notwendig, um die Krankheit effektiv zu managen und die Risiken für weitere Anfälle und Komplikationen zu minimieren.

FAQs

Welcher Arzt ist auf die Behandlung von Gicht spezialisiert?
Rheumatologen sind auf die Behandlung von Gicht und anderen rheumatischen Erkrankungen spezialisiert.
Welche Schmerzmittel sind bei einem Gichtanfall empfehlenswert?
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac sind üblich; Colchicin ist ebenfalls effektiv, besonders wenn es frühzeitig eingenommen wird.
Kann Gicht operativ behandelt werden?
Operationen sind selten erforderlich, können aber notwendig sein, um große Tophi zu entfernen, die auf Medikamente nicht ansprechen oder Probleme verursachen.
Wie kann Physiotherapie bei Gicht helfen?
Physiotherapie kann dazu beitragen, die Beweglichkeit zu verbessern, Schmerzen zu lindern und die Muskeln um die betroffenen Gelenke zu stärken.
Ist Wärme- oder Kältetherapie besser für Gicht?
Kälte ist während eines akuten Anfalls zur Schmerzlinderung empfehlenswert, während Wärme zwischen den Anfällen zur Förderung der Durchblutung und Entspannung der Muskeln hilfreich sein kann.
Sind Massagen bei Gichtanfällen zu empfehlen?
Massagen sollten während eines akuten Gichtanfalls vermieden werden, können jedoch hilfreich sein, um Verspannungen und Schmerzen zwischen den Anfällen zu lindern.
Welche Bedeutung hat Bewegung in der Behandlung von Gicht?
Regelmäßige, moderate Bewegung kann helfen, das Körpergewicht zu reduzieren, die Gelenkfunktion zu verbessern und den Harnsäurespiegel zu senken.
Welche Medikamente helfen, den Harnsäurespiegel langfristig zu senken?
Allopurinol und Febuxostat sind gängige Medikamente, die zur langfristigen Senkung des Harnsäurespiegels verwendet werden.
Was kann ich selbst tun, um Gichtanfällen vorzubeugen?
Gewichtsmanagement, Vermeidung von purinreicher Nahrung und Alkohol sowie regelmäßige Einnahme verschriebener Medikamente sind wesentliche Maßnahmen zur Vorbeugung weiterer Gichtanfälle.
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Katie Knight

MD, Pharmakologe. Gründerin und Chefredakteurin der Website ubergicht.de.

Behandlung und Prävention von Gicht