Massage bei Gicht

In jüngster Zeit gewinnt die Massage als ergänzende Therapiemethode zunehmend an Aufmerksamkeit. Während die klassische Schulmedizin auf die Regulierung der Harnsäurekonzentration im Blut abzielt, kann die Massage bei Gicht dazu beitragen, die Symptome zu lindern, die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern und das allgemeine Wohlbefinden der Betroffenen zu steigern. Doch wie effektiv ist die Massage wirklich bei Gicht? Welche Techniken sind geeignet, und welche Risiken müssen beachtet werden? Diese Fragen sind zentral für die Erörterung der Rolle der Massage in der Behandlung von Gicht.

Massage bei Gicht

Ziel der Massage bei Gicht: Schmerzlinderung, Verbesserung der Durchblutung und Förderung der Gelenkbeweglichkeit

Durch gezielte Massagetechniken lässt sich die Muskelspannung in den betroffenen Bereichen reduzieren, was zu einer deutlichen Schmerzlinderung führen kann. Besonders bei chronischen Gichtpatienten, die wiederholt unter Entzündungen und Schmerzen leiden, kann regelmäßige Massage dazu beitragen, die Schmerzintensität zu verringern und das Wohlbefinden zu verbessern.

Ein weiteres zentrales Ziel der Massage bei Gicht ist die Verbesserung der Durchblutung. Durch sanfte, rhythmische Streichbewegungen wird die Blutzirkulation in den betroffenen Geweben gefördert, was den Abtransport von Entzündungsstoffen und die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff und Nährstoffen unterstützt. Dies kann nicht nur die Heilung beschleunigen, sondern auch die Häufigkeit und Schwere zukünftiger Gichtanfälle reduzieren. Eine verbesserte Durchblutung trägt zudem dazu bei, die Bildung von Harnsäurekristallen in den Gelenken zu verhindern, die für die typischen Gichtsymptome verantwortlich sind.

Schließlich zielt die Massage auch darauf ab, die Gelenkbeweglichkeit zu fördern. Gicht führt häufig zu Steifheit und Bewegungseinschränkungen, insbesondere in den betroffenen Gelenken. Durch gezielte Mobilisationstechniken können Verspannungen und Verklebungen des Bindegewebes gelöst werden, was die Beweglichkeit verbessert und die Funktionalität der Gelenke erhält.

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Abgrenzung: Wann ist Massage sinnvoll, wann kontraindiziert?

Die Massage ist eine vielseitige Therapiemethode, die bei einer Vielzahl von Erkrankungen positive Effekte haben kann. Bei Gicht jedoch ist eine differenzierte Betrachtung erforderlich, um sicherzustellen, dass die Massage zur richtigen Zeit und unter den richtigen Bedingungen angewendet wird. Denn während sie in einigen Fällen Linderung verschaffen kann, gibt es Situationen, in denen eine Massage nicht nur wirkungslos, sondern potenziell schädlich sein kann.

Sinnvolle Anwendung der Massage bei Gicht

Massage kann besonders dann sinnvoll sein, wenn sich die Gicht in einer stabilen, nicht-akuten Phase befindet. In diesen Phasen sind die Entzündungen typischerweise abgeklungen, und der Patient leidet vor allem unter chronischen Beschwerden wie Steifheit und eingeschränkter Beweglichkeit der Gelenke. Hier kann die Massage dazu beitragen, Muskelverspannungen zu lösen, die Durchblutung zu fördern und so die Beweglichkeit der Gelenke wiederherzustellen. Insbesondere sanfte Massagetechniken wie die manuelle Lymphdrainage oder leichte Streichungen können in diesen Fällen hilfreich sein, um die Heilung zu unterstützen und zukünftigen Gichtanfällen vorzubeugen.

Kontraindikationen und Risikofaktoren

In der akuten Phase eines Gichtanfalls ist jedoch äußerste Vorsicht geboten. Die betroffenen Gelenke sind in dieser Zeit oft stark entzündet, geschwollen und extrem schmerzempfindlich. In solchen Situationen kann eine Massage das Gewebe zusätzlich reizen und die Entzündung sogar verschlimmern. Dies könnte zu einer Verschlechterung der Symptome und einer Verlängerung des akuten Schubes führen.

Darüber hinaus sollten Patienten mit bestimmten Begleiterkrankungen ebenfalls vorsichtig sein. Bei Erkrankungen wie Thrombosen, schweren Durchblutungsstörungen oder Infektionen ist eine Massage generell kontraindiziert, da sie das Risiko von Komplikationen erhöhen könnte. Ebenso sollten Menschen mit Hauterkrankungen oder offenen Wunden im Bereich der betroffenen Gelenke von einer Massage absehen, um das Infektionsrisiko zu minimieren.

Geeignete Massagetechniken für Gichtpatienten

Die Wahl der richtigen Massagetechnik spielt eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Symptome von Gicht zu lindern und die Genesung zu unterstützen. Hierbei kommen verschiedene Techniken in Frage, die je nach Stadium der Erkrankung und Schwere der Symptome eingesetzt werden können.

1. Manuelle Lymphdrainage
Die manuelle Lymphdrainage ist eine sanfte Massagetechnik, die speziell darauf abzielt, den Lymphfluss zu fördern und Schwellungen zu reduzieren. Diese Technik kann besonders bei Gichtpatienten hilfreich sein, da sie hilft, Entzündungsstoffe schneller aus dem Gewebe abzutransportieren. Durch die Förderung des Lymphflusses wird der Abbau von Stoffwechselprodukten unterstützt, was die Schmerzlinderung und die Reduzierung von Schwellungen beschleunigen kann. Diese Methode ist besonders in den nicht-akuten Phasen der Gicht geeignet, wenn keine akuten Entzündungen vorliegen.

2. Klassische Massage
Die klassische Massage, auch als schwedische Massage bekannt, ist eine der am häufigsten angewendeten Techniken. Sie besteht aus einer Kombination von Streichungen, Knetungen, Reibungen und Klopfungen, die darauf abzielen, die Durchblutung zu verbessern, Verspannungen zu lösen und die Muskulatur zu entspannen.

3. Reflexzonenmassage
Die Reflexzonenmassage basiert auf der Theorie, dass bestimmte Punkte an den Füßen, Händen und Ohren mit anderen Körperteilen und Organen verbunden sind. Durch das Massieren dieser Reflexzonen können die entsprechenden Körperregionen positiv beeinflusst werden.

4. Myofasziale Techniken
Myofasziale Techniken konzentrieren sich auf die Behandlung des Bindegewebes (Faszien) und der Muskeln, die häufig durch Gicht verhärtet oder verspannt sind. Durch gezielte, langsame Dehnungen und Druckanwendungen können Verklebungen und Verspannungen im Fasziengewebe gelöst werden, was die Beweglichkeit der Gelenke verbessert und Schmerzen reduziert.

5. Triggerpunktmassage
Die Triggerpunktmassage zielt auf spezifische Punkte im Muskelgewebe ab, die bei Berührung Schmerzen verursachen, sogenannte „Triggerpunkte“. Diese Punkte können durch chronische Verspannungen entstehen und die Beweglichkeit der Gelenke einschränken. Bei Gicht kann die gezielte Behandlung dieser Triggerpunkte helfen, sekundäre Muskelverspannungen, die durch Schonhaltungen entstehen, zu lösen und somit indirekt zur Schmerzlinderung beitragen.

6. Aromatherapie-Massage
In Kombination mit ätherischen Ölen kann die Aromatherapie-Massage eine beruhigende und heilungsfördernde Wirkung haben. Bestimmte Öle, wie Lavendel oder Eukalyptus, besitzen entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften, die bei Gicht hilfreich sein können. Die Öle werden in die Haut einmassiert und entfalten ihre Wirkung sowohl durch die Haut als auch über den Geruchssinn.

FAQ

Kann Massage Gichtanfälle verhindern?
Massage allein kann Gichtanfälle nicht verhindern, aber sie kann helfen, die Symptome zu lindern und die Beweglichkeit der Gelenke in schubfreien Phasen zu verbessern.
Ist es sicher, während eines akuten Gichtanfalls eine Massage zu erhalten?
Nein, während eines akuten Gichtanfalls sollte auf Massagen verzichtet werden, da dies die Entzündung verschlimmern könnte.
Welche Massagetechnik ist am besten für Gichtpatienten geeignet?
Sanfte Techniken wie die manuelle Lymphdrainage oder die Aromatherapie-Massage sind besonders geeignet, da sie Entzündungen lindern und die Heilung fördern können.
Wie oft sollten Gichtpatienten Massagen erhalten?
Die Häufigkeit hängt vom individuellen Zustand des Patienten ab, jedoch sind regelmäßige, sanfte Massagen in schubfreien Phasen oft hilfreich.
Können Massagen Nebenwirkungen bei Gichtpatienten haben?
Bei unsachgemäßer Anwendung oder in akuten Phasen können Massagen die Symptome verschlimmern, weshalb immer ein erfahrener Therapeut konsultiert werden sollte.
Katie Knight

MD, Pharmakologe. Gründerin und Chefredakteurin der Website ubergicht.de.

Behandlung und Prävention von Gicht