Kreatinin spielt bei Gicht eine viel größere Rolle, als es der kleine Laborwert auf dem Befundzettel vermuten lässt. Gicht ist nicht nur eine „Gelenkkrankheit“, sondern eng mit der Nierenfunktion verknüpft – und genau hier kommen Kreatinin und die Kreatinin‑Clearance ins Spiel.

Gerade bei Patientinnen und Patienten mit Gicht ist es wichtig, diese Werte im Blick zu behalten: Zum einen, weil eine gestörte Nierenfunktion die Harnsäureausscheidung behindert, zum anderen, weil viele Gichtmedikamente dosisabhängig an die Nierenfunktion angepasst werden müssen. Die Kombination aus Gicht und eingeschränkter Nierenfunktion ist keine Seltenheit – und beeinflusst sowohl die Prognose der Erkrankung als auch die Therapieentscheidung im Praxisalltag.
Was sind Kreatinin und Kreatinin‑Clearance?
Kreatinin ist ein Abbauprodukt des Muskelstoffwechsels, das kontinuierlich entsteht, wenn Kreatin in den Muskeln für die Energieversorgung genutzt wird. Da Kreatinin nahezu ausschließlich über die Nieren ausgeschieden wird, spiegelt seine Konzentration im Blut wider, wie gut die Nieren filtern und belastende Stoffe aus dem Körper entfernen. Für die Diagnostik ist wichtig, dass die tägliche Bildung von Kreatinin relativ konstant ist und in erster Linie von der Muskelmasse abhängt – nicht von der Ernährung oder kurzfristigen Schwankungen.
Die Kreatinin‑Clearance beschreibt, wie viel Blut die Nieren pro Minute effektiv von Kreatinin „reinigen“, also wie schnell dieses Stoffwechselprodukt über den Urin ausgeschieden wird. Sie dient als indirektes Maß für die glomeruläre Filtrationsrate (GFR), den zentralen Parameter zur Beurteilung der Nierenfunktion. Im Unterschied zum bloßen Serum‑Kreatinin ermöglicht die Kreatinin‑Clearance, auch frühe Stadien einer Nierenschädigung zu erkennen, in denen der Kreatininwert im Blut noch im Referenzbereich liegen kann.

Warum diese Nierenwerte bei Gicht so wichtig sind
Gicht beruht in den meisten Fällen nicht auf einer übermäßigen Bildung von Harnsäure, sondern auf einer verminderten Ausscheidung über die Nieren. Sobald die glomeruläre Filtrationsrate sinkt und die Kreatinin‑Clearance abnimmt, bleibt mehr Harnsäure im Blut zurück, was die Bildung von Harnsäurekristallen in Gelenken und Geweben fördert. Viele Betroffene mit Gicht haben gleichzeitig eine eingeschränkte Nierenfunktion – entweder als Ursache oder als Folge der langjährigen Stoffwechselstörung.
Kreatinin und Kreatinin‑Clearance sind deshalb bei Gicht doppelt relevant: Sie helfen, eine beginnende oder bestehende Nierenschädigung frühzeitig zu erkennen, und sie sind entscheidend für die Planung der Therapie. Zahlreiche gängige Medikamente zur Senkung der Harnsäure oder zur Behandlung akuter Gichtanfälle müssen an die Nierenfunktion angepasst werden, da sie sonst entweder nicht ausreichend wirken oder das Risiko für Nebenwirkungen deutlich steigt.
Normwerte: Wann sind Kreatinin und Kreatinin‑Clearance unauffällig?
Damit Gicht sinnvoll behandelt werden kann, braucht es eine einigermaßen stabile Nierenfunktion. Normale Kreatinin‑ und Kreatinin‑Clearance‑Werte bedeuten in diesem Zusammenhang: Die Nieren filtern Blut und scheiden Harnsäure so aus, wie sie sollen. Bei unauffälligen Werten lässt sich Gicht meist flexibler therapieren, Medikamente können in Standarddosierungen gegeben werden, und das Risiko für Komplikationen wie Gichtnephropathie oder Harnsäure‑Nierensteine ist deutlich geringer.
Wichtig ist: „Normal“ heißt nicht für alle das Gleiche. Kreatinin hängt stark von Muskelmasse, Alter und Geschlecht ab, die Kreatinin‑Clearance sinkt mit den Jahren auch bei ansonsten gesunden Menschen. Deshalb arbeiten Labore mit Referenzbereichen und bewerten die Nierenfunktion heute überwiegend über eine geschätzte glomeruläre Filtrationsrate (eGFR), die aus Kreatinin, Alter, Geschlecht und Körpergewicht berechnet wird.
Referenzbereiche für Kreatinin (nach Geschlecht und Alter)
Im Blut wird Kreatinin in der Regel in Milligramm pro Deziliter (mg/dl) oder Mikromol pro Liter (µmol/l) angegeben, die Referenzbereiche sind in Deutschland jedoch weitgehend vergleichbar. Bei erwachsenen Frauen liegen typische Normwerte meist niedriger, weil sie im Durchschnitt weniger Muskelmasse haben; bei Männern werden etwas höhere Kreatininspiegel als normal angesehen.
Mit zunehmendem Alter können die Kreatinin‑Werte trotz abnehmender Nierenfunktion lange „pseudo‑normal“ wirken, weil gleichzeitig die Muskelmasse abnimmt und dadurch weniger Kreatinin entsteht. Gerade bei älteren Menschen mit Gicht reicht der alleinige Blick auf den Kreatinin‑Laborwert deshalb nicht aus – die berechnete eGFR beziehungsweise Kreatinin‑Clearance ist aussagekräftiger, wenn es darum geht, die tatsächliche Nierenleistung einzuschätzen und die Gichttherapie sicher zu planen.
Normbereiche der Kreatinin‑Clearance und Stadien der Nierenfunktion
Die Kreatinin‑Clearance bzw. eGFR wird in Milliliter pro Minute angegeben und beschreibt, wie viel Blut die Nieren pro Minute effektiv „reinigen“. Bei gesunden Erwachsenen gilt eine Nierenfunktion ab etwa ≥90 ml/min (eGFR) zusammen mit unauffälligen Urinbefunden als normal. Leichte altersbedingte Abnahmen sind möglich, ohne dass gleich eine manifeste Nierenerkrankung vorliegt, entscheidend ist der Gesamtbefund (Blut, Urin, Klinik).
Zur Einordnung nutzen Ärztinnen und Ärzte international etablierte CKD‑Stadien (chronische Nierenerkrankung). Grob gilt: eGFR 60–89 ml/min spricht für eine leicht verminderte Nierenfunktion, 30–59 ml/min für eine mäßig eingeschränkte, 15–29 ml/min für eine schwer eingeschränkte und unter 15 ml/min für ein Nierenversagen. Für Patientinnen und Patienten mit Gicht sind vor allem die Bereiche unter 60 ml/min relevant, weil ab hier sowohl das Risiko für Komplikationen steigt als auch viele Medikamente angepasst werden müssen.

Tabelle: Normale, leicht und deutlich eingeschränkte Nierenfunktion
| Kategorie der Nierenfunktion | Ungefähre eGFR / Kreatinin‑Clearance (ml/min) | Klinische Bedeutung bei Gicht |
|---|---|---|
| Normal / altersgerecht | ≥ 90 | Nieren arbeiten voll leistungsfähig, Gichttherapie meist ohne größere Einschränkungen möglich. |
| Leicht eingeschränkt | 60–89 | Frühe Funktionseinbuße, genauer Blick auf Harnsäure, Blutdruck, Medikamente; Dosisanpassung kann in Einzelfällen sinnvoll sein. |
| Deutlich eingeschränkt | < 60 | Chronische Nierenerkrankung, hohes Risiko für Gichtkomplikationen und Medikamentennebenwirkungen, Therapie muss streng an die Nierenfunktion angepasst werden. |
Diese Einteilung ersetzt keine individuelle ärztliche Bewertung, gibt aber eine schnelle Orientierung, wie ernst eine veränderte Kreatinin‑Clearance zu nehmen ist. Für die Praxis bedeutet das: Je weiter die eGFR von der Norm nach unten abweicht, desto vorsichtiger müssen Gichtmedikamente gewählt und dosiert werden, und desto wichtiger werden Lebensstilfaktoren wie Blutdruckkontrolle, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und purinarme Ernährung.
Ursachen veränderter Kreatinin‑ und Kreatinin‑Clearance‑Werte
Veränderte Kreatinin‑ und Kreatinin‑Clearance‑Werte sind kein eigenständiges Krankheitsbild, sondern ein Warnsignal dafür, dass die Nieren mit ihrer Filteraufgabe nicht mehr wie gewohnt klarkommen. Bei Gicht stehen dabei zwei Mechanismen im Vordergrund: Zum einen kann eine jahrelange Hyperurikämie die feinen Nierenkanälchen und das Interstitium schädigen, zum anderen treten bei vielen Betroffenen zusätzliche Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder Metabolisches Syndrom auf, die die Nierenleistung schrittweise verschlechtern.
Erhöhtes Kreatinin und eine erniedrigte Kreatinin‑Clearance können aber auch andere Ursachen haben. Häufig sind langfristige Gefäßschäden (z. B. durch Hypertonie oder Arteriosklerose), entzündliche Nierenerkrankungen, langjährige Einnahme bestimmter Medikamente (etwa einige Schmerzmittel aus der Gruppe der NSAR) oder wiederholte Harnabflussstörungen beteiligt. Akut kann Kreatinin ansteigen, wenn jemand stark dehydriert ist, schwere Infekte hat oder Kontrastmittel über die Vene bekommen hat; hier entscheidet der Verlauf, ob sich die Werte nach Beseitigung der Ursache wieder normalisieren.
Wichtig ist außerdem, dass nicht jede Kreatininveränderung automatisch eine echte Nierenschwäche bedeutet. Stark bemuskelte Menschen oder Personen mit sehr eiweißreicher Ernährung können leicht höhere Kreatininwerte aufweisen, ohne dass die Clearance pathologisch ist. Umgekehrt kann bei älteren und eher schlanken Patientinnen und Patienten das Serum‑Kreatinin „normal“ wirken, obwohl die Nierenfunktion bereits deutlich eingeschränkt ist – hier zeigt erst die berechnete eGFR oder Kreatinin‑Clearance das ganze Ausmaß.
Bei Gicht kommen noch einige spezielle Konstellationen hinzu. Wiederkehrende Harnsäure‑Nierensteine können den Harnabfluss blockieren und die Nierenwerte akut oder chronisch verschlechtern, insbesondere wenn beide Nieren oder der einzige funktionierende Harnleiter betroffen sind. Darüber hinaus kann eine „Gichtniere“ mit Harnsäurekristall‑Ablagerungen in den Nierentubuli entstehen, was die Filterleistung schrittweise mindert und zu dauerhaft erhöhter Harnsäure und Kreatinin führt – ein klassischer Teufelskreis zwischen Gicht und Nierenfunktion.
Gicht, Harnsäure und Nierenfunktion
Gicht ist im Kern eine Folge dauerhaft erhöhter Harnsäurespiegel (Hyperurikämie), und die Niere ist das Organ, das mit dieser „Harnsäurelast“ täglich fertigwerden muss. Bei den meisten Betroffenen liegt das Problem weniger in einer übermäßigen Produktion von Harnsäure, sondern in einer verminderten Ausscheidung über die Nieren – also in einer Funktionsstörung genau des Systems, das Kreatinin und Harnsäure gemeinsam aus dem Blut herausfiltert. Damit hängen Gicht, Kreatinin und Kreatinin‑Clearance direkt zusammen: Je schlechter die Nieren arbeiten, desto eher steigen sowohl Harnsäure als auch Kreatinin an, und desto deutlicher sackt die Clearance bzw. eGFR ab.
Langfristig können sich Harnsäurekristalle nicht nur in Gelenken, sondern auch im Nierengewebe selbst ablagern. Es kommt zu einer sogenannten Uratnephropathie („Gichtniere“), bei der die feinen Strukturen des Niereninterstitiums und der Tubuli durch Kristalle und chronische Entzündung geschädigt werden. Parallel steigt das Risiko für Harnsäure‑Nierensteine, die die Harnwege blockieren, wiederkehrende Entzündungen auslösen und im Extremfall ein akutes oder chronisches Nierenversagen begünstigen können.
Der Zusammenhang funktioniert aber auch in die andere Richtung: Ist die Nierenfunktion aus anderen Gründen bereits eingeschränkt – etwa durch Bluthochdruck, Diabetes, Gefäßschäden oder bestimmte Medikamente –, verschlechtert dies automatisch die Harnsäureausscheidung. Die Harnsäure staut sich, das Gichtrisiko steigt, und unbehandelte Gicht verschlechtert wiederum über Kristallablagerungen und Entzündungen die Nierenfunktion – ein typischer Teufelskreis, der sich in den Laborwerten als erhöhtes Kreatinin und fallende Kreatinin‑Clearance widerspiegelt.

Wie werden Kreatinin und Kreatinin‑Clearance gemessen?
Die Bestimmung von Kreatinin und der Kreatinin‑Clearance gehört zu den Routineuntersuchungen, wenn es um das Thema Nierenfunktion geht. Dabei werden verschiedene Methoden eingesetzt, die heute als Standard in deutschen Laboren gelten und präzise Ergebnisse liefern.
Bluttest: Serum‑Kreatinin
Die einfachste und am häufigsten angewendete Methode ist die Messung des Kreatinins im Blutserum. Hier wird über einen enzymatischen Test oder über die sogenannte Jaffé‑Methode der Kreatininspiegel bestimmt. Die Jaffé‑Reaktion ist ein Farbtest, bei dem Kreatinin mit Pikrinsäure eine gelb‑orange Verbindung bildet, deren Intensität dann im Labor photometrisch gemessen wird. Für besonders präzise Analysen wird heutzutage häufig die massenspektrometrische Isotopenverdünnungsanalyse (IDMS) verwendet, die exaktere Werte als ältere Methoden liefert. Der Bluttest erfasst den aktuellen Funktionszustand der Nieren, ist aber alleine nicht immer aussagekräftig genug, vor allem bei leichteren Störungen oder bei Menschen mit besonderer Muskelmasse.
24‑Stunden‑Sammelurin und Berechnung der Kreatinin‑Clearance
Für ein genaueres Bild wird die Kreatininausscheidung im Urin erfasst: Dazu sammelt die betroffene Person ihren gesamten Urin über 24 Stunden in einem Spezialbehälter. Die Menge und Kreatininkonzentration im Urin werden dann mit dem gleichzeitig entnommenen Kreatinin‑Serumwert ins Verhältnis gesetzt. Die Formel für die Kreatinin‑Clearance lautet:

wobei:

Das Ergebnis wird in ml/min angegeben und zeigt, wie viel Blutplasma die Nieren pro Minute von Kreatinin befreien können.
Formeln zur Schätzung der GFR (z.B. Cockcroft‑Gault) in der Praxis
Neben der direkten Messung gibt es in der Praxis zahlreiche Formeln zur Schätzung der GFR, besonders wenn keine oder nur eine unvollständige 24‑Stunden‑Urinprobe vorliegt. Die Cockcroft‑Gault‑Formel sowie die MDRD- und CKD‑EPI‑Formeln berücksichtigen neben dem Kreatininwert auch Alter, Geschlecht sowie das Körpergewicht. Diese Schätzmethoden sind besonders in der Routineversorgung und im ambulanten Bereich gängig und geben eine wichtige Orientierung, auch wenn sie nicht in jedem Einzelfall hundertprozentig zutreffend sind.
Insgesamt ermöglichen diese kombinierte Herangehensweise eine zuverlässige Diagnose der Nierenfunktion und helfen, die richtigen therapeutischen Schritte einzuleiten.
Was bedeuten Ihre Werte bei Gicht konkret?
Erhöhtes Kreatinin im Blut oder eine erniedrigte Kreatinin‑Clearance können darauf hinweisen, dass die Nieren weniger effizient arbeiten und womöglich schon durch jahrelang erhöhte Harnsäurespiegel Schaden genommen haben.
Ein Kreatinin‑Wert, der nur leicht über dem Normalbereich liegt, muss nicht sofort Anlass zur Panik geben – manchmal spielen Muskelmasse, Ernährung oder akute Faktoren wie Flüssigkeitsmangel eine Rolle. Doch bei Gicht‑Patienten ist Vorsicht geboten: Harnsäurekristalle können sich nicht nur in den Gelenken, sondern auch in den Nieren ablagern und dort zu Entzündungen, Steinbildung und langfristig zu chronischen Nierenschäden führen. Liegt die Kreatinin‑Clearance unter 60 ml/min, spricht man bereits von einer mäßig eingeschränkten Nierenfunktion – ab diesem Punkt sollte die Therapie der Gicht angepasst und engmaschig überwacht werden.
Bei Werten zwischen 30 und 60 ml/min besteht eine mittelgradige Niereninsuffizienz, die besonders bei Gicht problematisch ist: Die Nieren können Harnsäure schlechter ausscheiden, wodurch die Harnsäurespiegel weiter steigen und ein Teufelskreis entsteht. Manche harnsäuresenkende Medikamente wirken dann weniger gut oder müssen in der Dosierung reduziert werden, um die Nieren nicht zusätzlich zu belasten. Fällt die Clearance unter 30 ml/min, liegt eine schwere Nierenfunktionsstörung vor – hier ist eine spezialisierte nephrologische Betreuung notwendig, und die Auswahl der Gicht‑Medikamente wird stark eingeschränkt.
Wichtig ist: Die Kreatinin‑Clearance reagiert sensibler auf beginnende Nierenschäden als das reine Serum‑Kreatinin. Während das Kreatinin im Blut erst ansteigt, wenn die Nierenfunktion schon zur Hälfte eingeschränkt ist, zeigt die Clearance bereits frühe Veränderungen an. Deshalb sollten Gicht‑Patienten regelmäßig beide Werte kontrollieren lassen – am besten in Absprache mit dem behandelnden Arzt, der die Ergebnisse im Kontext der gesamten Krankengeschichte interpretiert.
Auswirkungen auf die Behandlung der Gicht
Ist die Nierenfunktion bei Gicht eingeschränkt, müssen Therapie und Medikamentenauswahl immer angepasst werden. Viele Standardmedikamente gegen einen akuten Gichtanfall – wie nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) und Colchicin – sind bei moderater bis schwerer Niereninsuffizienz gar nicht oder nur mit Vorsicht einsetzbar. Hier sind Glukokortikosteroide oft die bevorzugte Option, zum Beispiel Prednison in reduzierter Dosierung und so kurz wie möglich.
Zur langfristigen Senkung der Harnsäure wird in Deutschland meist mit Urikostatika behandelt, insbesondere mit Allopurinol oder – bei Unverträglichkeit oder Wirkungslosigkeit – Febuxostat. Die Dosierung muss bei eingeschränkter Nierenfunktion schrittweise und mit Kontrolle der Nierenwerte angepasst werden, um Nebenwirkungen und weitere Nierenschäden zu vermeiden. Urikosurika wie Benzbromaron oder Probenecid werden nur genutzt, wenn keine Nierensteine bestehen und die Nierenfunktion ausreichend ist, da sie die Nieren belasten können.
Grundsätzlich gilt: Eine gute Flüssigkeitszufuhr ist für Menschen mit Gicht und eingeschränkter Nierenfunktion entscheidend. Dadurch wird die Harnsäureausscheidung gefördert, und das Risiko für die Bildung von Nierensteinen sinkt. Eine purinarme Ernährung, Gewichtsnormalisierung und der Verzicht auf Alkohol sind wichtige nichtmedikamentöse Maßnahmen, die den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen können.








