Gichtbehandlung: selbst, alternativ, natürlich, Hausmittel, ohne Medikamente

Gicht, eine häufige und schmerzhafte Form der Arthritis, betrifft Millionen von Menschen weltweit. Sie entsteht durch die Ansammlung von Harnsäurekristallen in den Gelenken, was zu starken Schmerzen und Entzündungen führt. In diesem Artikel werden verschiedene Ansätze zur Gichtbehandlung vorgestellt, die von selbst durchgeführten Maßnahmen über alternative Heilmethoden bis hin zu Hausmitteln und pflanzlichen Heilmitteln reichen.

Gichtbehandlung: selbst, alternativ, natürlich, Hausmittel, ohne Medikamente

Gicht selbst behandeln: Lebensstiländerungen

Eine effektive Gichtbehandlung ohne Medikamente erfordert weitreichende Lebensstiländerungen. Als prioritäre Maßnahme gilt die Senkung des Harnsäurespiegels durch Anpassung der Ernährungsweise. Eine purinreduzierte Diät ist essenziell, da Purine im Körper zu Harnsäure abgebaut werden. Dabei sollte der Konsum purinreicher Lebensmittel wie rotem Fleisch, Innereien und bestimmten Meeresfrüchten limitiert werden. Stattdessen empfehlen sich purinarme Nahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und fettarmer Fisch.

  • Dehydrierung. Eine verringerte Flüssigkeitsaufnahme reduziert die Harnsäureausscheidung, daher sollten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr von mindestens 2 Litern pro Tag, vorzugsweise Wasser, achten.
  • Übergewicht. Eine Gewichtsabnahme durch eine kalorienarme Ernährung und regelmäßige Bewegung senkt nicht nur den Harnsäurespiegel, sondern wirkt sich auch positiv auf bestehende Begleiterkrankungen aus.
  • Alkohol. Der Alkoholkonsum, insbesondere von Bier und harten Spirituosen, sollte eingeschränkt werden. Der mäßige Genuss von Rotwein scheint dagegen unbedenklich zu sein.
  • Körperliche Aktivität. Regelmäßiger Ausdauersport wie Wandern, Schwimmen oder Radfahren senkt den Harnsäurespiegel und fördert die Gewichtsabnahme. Leichte Bewegung ist auch gut für die Gelenke.
  • Stress. Chronischer Stress erhöht die Entzündungswerte und verschlimmert die Symptome der Krankheit. Daher ist es ratsam, Stress mit Entspannungstechniken zu bekämpfen.
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Gicht: Alternative Behandlungen

Diese Ansätze ergänzen die traditionellen Therapien und bieten Betroffenen zusätzliche Möglichkeiten zur Symptomlinderung.

Akupunktur

Akupunktur, eine uralte Heilmethode der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), gewinnt zunehmend an Anerkennung in der westlichen Medizin, insbesondere bei der Behandlung von Gicht. Diese alternative Therapieform basiert auf der Stimulierung spezifischer Punkte am Körper, bekannt als Akupunkturpunkte, durch das Einführen feiner Nadeln. Diese Methode soll den Energiefluss, das sogenannte Qi, harmonisieren und Blockaden lösen.

Akupunktur zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren, zwei Hauptsymptome der Gicht. Die Nadeln werden an bestimmten Punkten gesetzt, die mit den betroffenen Gelenken und Organen in Verbindung stehen. Durch die Stimulation dieser Punkte werden körpereigene Endorphine freigesetzt, die als natürliche Schmerzmittel wirken. Zudem wird die Durchblutung verbessert, was die Entzündungsreaktion im Gelenk mildern kann.

Die Akupunktur hat eine Reihe von Vorteilen:

  • Nebenwirkungsfrei: Im Gegensatz zu einigen Medikamenten hat Akupunktur keine nennenswerten Nebenwirkungen.
  • Ganzheitlicher Ansatz: Die Behandlung zielt nicht nur auf die Symptome, sondern auf das gesamte Wohlbefinden des Patienten ab.
  • Individuelle Anpassung: Die Therapie kann individuell auf die Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten werden.

Obwohl Akupunktur allgemein als sicher gilt, sollten Patienten immer einen qualifizierten und erfahrenen Akupunkteur aufsuchen. Mögliche Risiken umfassen leichte Schmerzen oder Blutungen an den Einstichstellen. Personen mit Blutgerinnungsstörungen oder Infektionskrankheiten sollten vor Beginn der Behandlung ihren Arzt konsultieren.

Chiropraktik

Chiropraktik, eine medizinische Disziplin, die sich mit der Diagnose und Behandlung von mechanischen Störungen des Bewegungsapparates befasst, bietet eine interessante alternative Behandlungsmethode bei Gicht. Durch gezielte Manipulationen und Anpassungen der Wirbelsäule und anderer Gelenke können Schmerzen gelindert und die Beweglichkeit verbessert werden.

Chiropraktische Behandlungen zielen darauf ab, die Funktionalität der Gelenke zu optimieren und die Belastung der betroffenen Bereiche zu reduzieren. Durch gezielte Justierungen kann die chiropraktische Behandlung helfen, die Gelenkmechanik zu verbessern und somit die Schmerzintensität zu verringern.

Die eigentliche Behandlung besteht aus verschiedenen Techniken:

  • Manuelle Justierungen: Durch gezielte, sanfte Manipulationen der Wirbelsäule und anderer Gelenke wird die Beweglichkeit verbessert und die Belastung auf die betroffenen Bereiche verringert.
  • Mobilisation: Diese Technik beinhaltet passive Bewegungen der Gelenke, um die Flexibilität zu erhöhen und Schmerzen zu lindern.
  • Weichteiltechniken: Massagen und andere Methoden zur Behandlung des umliegenden Weichgewebes können Muskelverspannungen reduzieren und die Durchblutung fördern.

Mögliche Risiken umfassen leichte Beschwerden nach der Behandlung, seltenere Komplikationen können aber auch auftreten. Patienten mit schweren degenerativen Erkrankungen oder akuten Entzündungen sollten vor Beginn einer chiropraktischen Therapie ihren Arzt konsultieren.

Homöopathie

Homöopathie, eine alternative Heilmethode, die auf dem Prinzip “Ähnliches mit Ähnlichem heilen” basiert, findet auch bei der Behandlung von Gicht Anwendung. Diese sanfte Therapieform nutzt stark verdünnte Substanzen, um die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren und die Symptome zu lindern.

Die Homöopathie zielt darauf ab, den Körper ins Gleichgewicht zu bringen und die Harnsäureausscheidung zu verbessern. Dies geschieht durch die Verabreichung individuell ausgewählter Mittel, die auf den spezifischen Symptomen und dem Gesamtzustand des Patienten basieren.

Es gibt mehrere homöopathische Mittel, die bei der Behandlung von Gicht eingesetzt werden. Die Auswahl des passenden Mittels erfolgt nach einer ausführlichen Anamnese durch einen erfahrenen Homöopathen. Hier sind einige häufig verwendete Mittel:

  • Colchicum: Besonders wirksam bei akuten Gichtanfällen, die durch feuchte und kalte Witterung verschlimmert werden. Colchicum wird aus der Herbstzeitlose gewonnen und kann helfen, starke Gelenkschmerzen zu lindern.
  • Lycopodium: Geeignet für Patienten, die unter chronischen Gichtsymptomen leiden, insbesondere wenn die Beschwerden nachmittags und abends schlimmer werden. Lycopodium hilft auch bei Verdauungsproblemen, die oft mit Gicht einhergehen.
  • Urtica urens: Dieses Mittel wird bei starkem Juckreiz und Brennen eingesetzt, insbesondere wenn die betroffenen Gelenke gerötet und geschwollen sind. Urtica urens wird aus der Brennnessel hergestellt.
  • Rhus toxicodendron: Hilfreich bei stechenden Schmerzen und Steifheit, die sich bei Bewegung verbessern. Rhus tox ist besonders nützlich bei Gichtanfällen, die nach körperlicher Anstrengung auftreten.

Die Wirksamkeit der Homöopathie ist umstritten und wissenschaftlich schwer nachweisbar. Einige Patienten berichten jedoch von einer deutlichen Linderung ihrer Gichtsymptome. Da die Homöopathie auf einem individuellen Ansatz basiert, können die Ergebnisse variieren.

Behandlung von Gicht mit natürlichen und pflanzlichen Heilmitteln

Natürliche und pflanzliche Heilmittel bieten eine wirksame Ergänzung zur traditionellen Gichtbehandlung. Diese Mittel sind bekannt für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften und können helfen, die Symptome von Gicht auf natürliche Weise zu lindern. Hier sind einige der effektivsten natürlichen Heilmittel, die zur Behandlung von Gicht eingesetzt werden.

Brennnessel

Brennnessel (Urtica dioica) ist ein traditionelles pflanzliches Heilmittel, das aufgrund seiner entzündungshemmenden und harntreibenden Eigenschaften bei der Behandlung von Gicht zunehmend an Bedeutung gewinnt. Diese vielseitige Pflanze bietet eine natürliche Möglichkeit, die Symptome von Gicht zu lindern und die Harnsäureausscheidung zu fördern.

Brennnesselblätter enthalten eine Vielzahl biologisch aktiver Substanzen, darunter Flavonoide, Mineralstoffe (wie Kalium und Magnesium), Vitamine (insbesondere Vitamin C) und Kieselsäure. Diese Inhaltsstoffe tragen zur entzündungshemmenden Wirkung bei und unterstützen die Nierenfunktion, indem sie die Ausscheidung von Harnsäure erhöhen.

  • Flavonoide: Diese Antioxidantien helfen, freie Radikale zu neutralisieren und Entzündungen zu reduzieren, was bei Gicht von Vorteil ist.
  • Mineralstoffe und Vitamine: Sie fördern die allgemeine Gesundheit und stärken das Immunsystem.
  • Kieselsäure: Unterstützt die Gesundheit von Gelenken und Bindegewebe.

Brennnessel kann in verschiedenen Formen eingenommen werden, je nach Vorliebe und Verträglichkeit des Patienten. Gängige Darreichungsformen sind Brennnesseltee, Kapseln, Tabletten und Tinkturen.

Obwohl Brennnessel allgemein gut verträglich ist, können einige Personen allergisch auf die Pflanze reagieren. Hautkontakt mit frischen Brennnesseln kann zu Reizungen führen. Bei der Einnahme von Brennnesselpräparaten sollten mögliche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten berücksichtigt werden. Insbesondere Patienten mit Nierenerkrankungen oder Herzinsuffizienz sollten vor der Anwendung Rücksprache mit ihrem Arzt halten.

Teufelskralle

Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist ein pflanzliches Heilmittel, das aus der südafrikanischen Wüste stammt und seit Jahrhunderten in der traditionellen afrikanischen Medizin verwendet wird. Ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften machen sie zu einer beliebten natürlichen Behandlung bei Gicht.

Die Teufelskralle enthält mehrere biologisch aktive Substanzen, die für ihre therapeutischen Effekte verantwortlich sind. Zu den wichtigsten gehören Harpagoside, Iridoidglykoside und Flavonoide.

  • Harpagoside: Diese sekundären Pflanzenstoffe sind hauptsächlich für die entzündungshemmenden und analgetischen Wirkungen der Teufelskralle verantwortlich. Sie hemmen die Aktivität proinflammatorischer Enzyme wie Cyclooxygenase und Lipoxygenase.
  • Iridoidglykoside und Flavonoide: Diese Verbindungen haben antioxidative Eigenschaften und tragen zur allgemeinen Reduktion von Entzündungsprozessen bei.

Teufelskralle ist in verschiedenen Darreichungsformen erhältlich, darunter Kapseln, Tabletten, Pulver und Tinkturen. Die richtige Dosierung hängt von der jeweiligen Form und Konzentration des Präparats ab. Verschiedene klinische Studien haben die Wirksamkeit der Teufelskralle bei entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates bestätigt. Eine Studie aus dem Jahr 2007 zeigte, dass die Einnahme von Teufelskralle die Schmerzen bei Patienten mit Osteoarthritis signifikant reduzierte.

Obwohl Teufelskralle allgemein gut verträglich ist, können bei einigen Personen Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen oder Hautausschläge auftreten. Personen mit Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sollten Teufelskralle mit Vorsicht verwenden.

Kurkuma

Kurkuma (Curcuma longa) ist ein aus Südasien stammendes Gewürz, das in der ayurvedischen und traditionellen chinesischen Medizin seit Jahrhunderten verwendet wird. Die gelbe Wurzel, auch als “Goldene Wurzel” bekannt, ist bekannt für ihre entzündungshemmenden und antioxidativen Eigenschaften, die sie zu einer wirksamen natürlichen Behandlung bei Gicht machen. Der Hauptwirkstoff in Kurkuma ist Curcumin, ein starkes Antioxidans mit vielfältigen gesundheitsfördernden Eigenschaften.

Curcumin: Dieses Polyphenol wirkt entzündungshemmend, indem es die Aktivität proinflammatorischer Enzyme wie Cyclooxygenase-2 (COX-2) und Lipoxygenase hemmt. Zudem moduliert es verschiedene Signalwege, die an der Entzündungsreaktion beteiligt sind, und reduziert die Bildung entzündungsfördernder Zytokine.

Mehrere wissenschaftliche Studien haben die Wirksamkeit von Curcumin bei entzündlichen Erkrankungen untersucht. Eine im “Journal of Medicinal Food” veröffentlichte Studie aus dem Jahr 2016 zeigte, dass Curcumin die Symptome von Osteoarthritis deutlich verbessern kann, was auf seine potenziellen Vorteile bei Gicht hinweist. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2019 bestätigte, dass Curcumin entzündungshemmende Effekte hat, die mit denen von gängigen NSAIDs (nichtsteroidalen Antirheumatika) vergleichbar sind, jedoch ohne deren Nebenwirkungen.

Kurkuma und Curcumin sind allgemein gut verträglich, aber hohe Dosen können bei einigen Personen Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit oder Durchfall verursachen. Personen mit Gallensteinen oder Gallengangsverschluss sollten Kurkuma mit Vorsicht verwenden.

Boswellia

Boswellia, auch bekannt als Weihrauch, ist ein pflanzliches Heilmittel, das aus dem Harz der Boswellia-Bäume gewonnen wird. Diese Bäume sind hauptsächlich in Afrika und Indien beheimatet. Boswellia wird seit Jahrhunderten in der ayurvedischen Medizin und der traditionellen afrikanischen Medizin verwendet und gewinnt zunehmend an Popularität in der modernen Gichtbehandlung aufgrund seiner starken entzündungshemmenden Eigenschaften.

Der Hauptwirkstoff in Boswellia ist die Boswelliasäure. Diese hat mehrere gesundheitsfördernde Effekte, die insbesondere bei entzündlichen Erkrankungen wie Gicht von Bedeutung sind.

  • Boswelliasäure: Diese Verbindungen hemmen die 5-Lipoxygenase, ein Enzym, das für die Synthese entzündungsfördernder Leukotriene verantwortlich ist. Durch die Reduktion dieser Leukotriene kann Boswellia Entzündungen und damit verbundene Schmerzen lindern.

Zahlreiche Studien haben die entzündungshemmenden Effekte von Boswellia bestätigt. Eine Studie aus dem Jahr 2003, veröffentlicht im “Phytomedicine”, zeigte, dass Boswellia-Extrakt die Symptome von Osteoarthritis signifikant verbessern kann. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2011, die im “Journal of Ethnopharmacology” veröffentlicht wurde, bestätigte die Wirksamkeit von Boswellia bei der Behandlung von rheumatoider Arthritis, was auf ähnliche positive Effekte bei Gicht hinweist.

Boswellia ist allgemein gut verträglich, doch können in seltenen Fällen Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Beschwerden, Übelkeit oder Hautausschläge auftreten.

Cannabis

Cannabis, insbesondere seine aktiven Wirkstoffe Cannabidiol (CBD) und Tetrahydrocannabinol (THC), gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Behandlung von Gicht. Aufgrund seiner schmerzlindernden und entzündungshemmenden Eigenschaften bietet Cannabis eine natürliche Alternative zur traditionellen Gichttherapie.

Cannabis enthält über 100 Cannabinoide, von denen CBD und THC am intensivsten untersucht wurden.

  • Cannabidiol (CBD): CBD wirkt entzündungshemmend und schmerzlindernd, ohne psychoaktive Effekte zu verursachen. Es interagiert mit dem Endocannabinoid-System des Körpers und moduliert die Freisetzung von Neurotransmittern, die an der Schmerz- und Entzündungsregulation beteiligt sind.
  • Tetrahydrocannabinol (THC): THC hat ebenfalls entzündungshemmende und analgetische Eigenschaften, verursacht jedoch psychoaktive Effekte. THC kann die Schmerzempfindung direkt durch Bindung an Cannabinoidrezeptoren im Gehirn und im Nervensystem reduzieren.

Verschiedene Studien haben die Wirksamkeit von Cannabis bei der Behandlung chronischer Schmerzen und entzündlicher Erkrankungen bestätigt. Eine Studie aus dem Jahr 2018, veröffentlicht im “Journal of Pain Research”, zeigte, dass CBD die Schmerzen bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen signifikant reduzieren kann. Eine andere Studie aus dem Jahr 2017, veröffentlicht im “European Journal of Pain”, fand heraus, dass topisches CBD die Schmerzlinderung und Entzündungshemmung bei arthritischen Ratten unterstützte, was auf potenzielle Vorteile für Gichtpatienten hinweist.

Obwohl Cannabis viele Vorteile bietet, gibt es auch mögliche Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Mundtrockenheit, Schwindel und Veränderungen des Appetits. THC kann zusätzlich psychoaktive Effekte wie Angst oder Paranoia verursachen.

Arnika

Arnika (Arnica montana), eine in den Bergen Europas und Nordamerikas heimische Pflanze, ist seit Jahrhunderten als Heilmittel bekannt. Ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften machen sie zu einer beliebten natürlichen Behandlung bei Gicht.

Arnika enthält mehrere aktive Inhaltsstoffe, die zur Linderung von Entzündungen und Schmerzen beitragen.

  • Helenalin: Ein Sesquiterpenlacton, das starke entzündungshemmende und antimikrobielle Eigenschaften besitzt. Es hemmt die Aktivität proinflammatorischer Enzyme und reduziert die Produktion entzündungsfördernder Zytokine.
  • Flavonoide und ätherische Öle: Diese Verbindungen wirken antioxidativ und unterstützen die Heilung von geschädigtem Gewebe.

Mehrere Studien haben die Wirksamkeit von Arnika bei entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates bestätigt. Eine Studie, veröffentlicht im “International Journal of Complementary & Alternative Medicine” im Jahr 2016, zeigte, dass topische Arnika-Extrakte die Symptome von Osteoarthritis signifikant lindern können. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2007, veröffentlicht im “Journal of Rheumatology”, bestätigte die entzündungshemmenden und schmerzlindernden Effekte von Arnika bei Patienten mit rheumatoider Arthritis, was auf ähnliche positive Effekte bei Gicht hinweist.

Obwohl Arnika allgemein gut verträglich ist, sollte sie nicht auf offene Wunden oder verletzte Haut aufgetragen werden, da dies zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen führen kann.

Behandlung von Gicht durch Hausmittel, ohne Medikamente

Gicht kann äußerst schmerzhaft sein, doch es gibt zahlreiche Hausmittel, die ohne den Einsatz von Medikamenten Linderung verschaffen können. Diese natürlichen Methoden zielen darauf ab, Entzündungen zu reduzieren, Schmerzen zu lindern und die Harnsäurekonzentration im Blut zu senken.

Eispackungen

Eispackungen sind ein bewährtes Hausmittel zur Behandlung von Gicht, das schnelle Linderung bei akuten Anfällen bietet. Die Anwendung von Kälte kann Schwellungen reduzieren, Entzündungen hemmen und Schmerzen lindern, was sie zu einer effektiven und leicht zugänglichen Methode macht.

Die Kälte der Eispackungen verlangsamt die Durchblutung im betroffenen Bereich, wodurch der Stoffwechsel und die Entzündungsprozesse verlangsamt werden. Dies führt zu einer Verringerung von Schwellungen und Schmerzen. Zudem bewirkt die Kälte eine lokale Betäubung, die die Schmerzempfindung reduziert.

Die Anwendung von Eispackungen ist einfach und erfordert nur wenige Hilfsmittel:

  • Vorbereitung: Eine Eispackung kann aus einer speziellen Kältekompresse, einem Beutel mit gefrorenem Gemüse oder Eiswürfeln in einem Handtuch bestehen. Es ist wichtig, das Eis nie direkt auf die Haut zu legen, um Erfrierungen zu vermeiden.
  • Anwendung: Die Eispackung sollte für etwa 15 bis 20 Minuten auf das betroffene Gelenk gelegt werden. Eine längere Anwendung kann zu Haut- und Gewebeschäden führen.
  • Häufigkeit: Die Behandlung kann mehrmals täglich wiederholt werden, insbesondere bei akuten Gichtanfällen. Zwischen den Anwendungen sollte eine Pause von mindestens 30 Minuten eingehalten werden, um der Haut Zeit zur Erholung zu geben.

Eine Studie, veröffentlicht im “Journal of Athletic Training” im Jahr 2004, zeigte, dass Kälteanwendungen Entzündungen und Schwellungen signifikant reduzieren können. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2013 im “Journal of Pain Research” bestätigte, dass Kälteanwendungen die Schmerzempfindung effektiv mindern können.

Warme Bäder

Warme Bäder sind eine traditionelle Methode zur Linderung der Symptome von Gicht. Sie bieten eine einfache und angenehme Möglichkeit, Schmerzen zu reduzieren und die Beweglichkeit der Gelenke zu verbessern. Durch die Anwendung von Wärme werden die Durchblutung gefördert und Muskelverspannungen gelöst, was bei Gichtpatienten für Erleichterung sorgen kann.

Die Wärme des Bades fördert die Durchblutung im betroffenen Bereich, was zu einer besseren Versorgung des Gewebes mit Sauerstoff und Nährstoffen führt. Gleichzeitig werden Muskelverspannungen gelöst, die oft als Folge von Schmerzen und Entzündungen auftreten. Die Wärme kann zudem die Schmerzschwelle erhöhen, wodurch die Schmerzwahrnehmung verringert wird.

Warme Bäder können leicht zu Hause durchgeführt werden und erfordern nur wenige Vorbereitungen:

  • Wassertemperatur: Das Wasser sollte eine angenehme Temperatur von etwa 36 bis 38 Grad Celsius haben. Zu heißes Wasser kann den Blutdruck erhöhen und die Haut reizen.
  • Dauer: Ein Bad sollte etwa 15 bis 20 Minuten dauern. Längere Bäder können zu Kreislaufproblemen führen und die Haut austrocknen.
  • Häufigkeit: Warme Bäder können täglich oder nach Bedarf eingenommen werden, insbesondere bei akuten Schmerzen oder nach körperlicher Anstrengung.

Die Wirkung warmer Bäder kann durch verschiedene Zusätze verstärkt werden:

  • Epsom-Salz (Magnesiumsulfat): Hat entzündungshemmende Eigenschaften und kann helfen, Muskelverspannungen zu lösen und Schwellungen zu reduzieren.
  • Ätherische Öle: Öle wie Lavendel, Rosmarin oder Eukalyptus haben beruhigende und schmerzlindernde Eigenschaften. Ein paar Tropfen im Badewasser können die Entspannung fördern.
  • Ingwer: Ein paar Scheiben frischer Ingwer im Badewasser können die Durchblutung weiter anregen und entzündungshemmend wirken.

Die Wirksamkeit warmer Bäder zur Linderung von Muskel- und Gelenkschmerzen ist gut dokumentiert. Eine Studie, veröffentlicht im “Journal of Clinical Rheumatology” im Jahr 2014, zeigte, dass regelmäßige warme Bäder die Schmerzen und die Beweglichkeit bei Patienten mit rheumatischen Erkrankungen verbessern können. Eine weitere Studie im “Journal of Physical Therapy Science” aus dem Jahr 2017 bestätigte, dass Hydrotherapie, einschließlich warmer Bäder, die Schmerzlinderung und die Lebensqualität bei Patienten mit chronischen Schmerzen verbessert.

Essig und Apfelessig

Essig und Apfelessig sind beliebte Hausmittel zur Behandlung von Gicht. Diese natürlichen Substanzen werden seit Jahrhunderten für ihre heilenden Eigenschaften geschätzt und bieten eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten, um die Symptome von Gicht zu lindern. Essig und insbesondere Apfelessig sind bekannt für ihre entzündungshemmenden und schmerzlindernden Eigenschaften.

Essig und Apfelessig enthalten Essigsäure, die eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen bietet. Diese Säure kann helfen, den pH-Wert im Körper zu regulieren und die Ausscheidung von Harnsäure zu fördern, was bei Gicht von entscheidender Bedeutung ist. Darüber hinaus enthalten sie Antioxidantien und Mineralien, die entzündungshemmend wirken und das Immunsystem stärken.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Essig und Apfelessig zur Behandlung von Gicht zu verwenden:

  • Orale Einnahme: Ein beliebtes Mittel ist die tägliche Einnahme von Apfelessig. Dazu werden ein bis zwei Esslöffel Apfelessig in einem Glas Wasser aufgelöst und getrunken. Diese Mischung kann ein- bis zweimal täglich eingenommen werden.
  • Äußere Anwendung: Essig oder Apfelessig kann auch äußerlich angewendet werden. Dazu wird ein Tuch in einer Mischung aus gleichen Teilen Essig und Wasser getränkt und auf das betroffene Gelenk gelegt. Diese Kompresse kann etwa 15 bis 20 Minuten auf der Haut verbleiben.
  • Fußbad: Ein weiteres wirksames Mittel ist ein Fußbad mit Apfelessig. Dazu werden etwa 250 ml Apfelessig in warmem Wasser aufgelöst und die Füße 20 bis 30 Minuten darin gebadet.

Natron

Natron (Natriumbicarbonat) ist ein bewährtes Hausmittel, das aufgrund seiner basischen Eigenschaften zur Behandlung von Gicht eingesetzt wird. Es kann helfen, den pH-Wert des Körpers zu regulieren und die Harnsäureausscheidung zu fördern, wodurch die Symptome von Gicht gelindert werden können.

Natron wirkt, indem es den pH-Wert des Blutes und des Urins anhebt. Durch die Alkalisierung des Körpers wird die Harnsäure besser löslich und kann leichter über die Nieren ausgeschieden werden. Dies reduziert die Konzentration von Harnsäure im Blut und verringert das Risiko der Kristallbildung in den Gelenken, die für die schmerzhaften Gichtanfälle verantwortlich ist.

Die Anwendung von Natron zur Gichtbehandlung ist einfach, sollte jedoch sorgfältig dosiert werden, um Nebenwirkungen zu vermeiden:

  • Orale Einnahme: Ein halber Teelöffel Natron wird in einem Glas Wasser aufgelöst. Diese Mischung kann bis zu viermal täglich eingenommen werden, jedoch nicht länger als zwei Wochen kontinuierlich, um eine Überalkalisierung des Körpers zu vermeiden.
  • Timing: Es ist am besten, Natron eine Stunde vor oder nach den Mahlzeiten einzunehmen, um den pH-Wert des Magens nicht zu stark zu beeinflussen und Verdauungsprobleme zu vermeiden.
  • Langsame Anpassung: Beginnen Sie mit einer geringeren Dosis und erhöhen Sie diese schrittweise, um den Körper an die Veränderung des pH-Wertes zu gewöhnen.

Wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirksamkeit von Natron bei Gicht sind begrenzt, jedoch unterstützen theoretische Grundlagen und einige Erfahrungsberichte seine Anwendung. Eine Studie im “Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism” aus dem Jahr 2001 zeigte, dass Natriumbicarbonat den pH-Wert des Urins erhöhen und die Ausscheidung von Harnsäure fördern kann, was indirekt die Entstehung von Gichtanfällen verhindern könnte.

Zitrusfrüchte und deren Schalen

Zitrusfrüchte wie Zitronen, Orangen und Grapefruits sowie deren Schalen sind wertvolle natürliche Heilmittel zur Behandlung von Gicht. Sie sind reich an Vitamin C, Antioxidantien und anderen bioaktiven Verbindungen, die entzündungshemmend wirken und die Harnsäurekonzentration im Blut senken können.

Zitrusfrüchte und deren Schalen enthalten hohe Mengen an Vitamin C (Ascorbinsäure), das eine Schlüsselrolle bei der Reduktion von Harnsäure spielt. Vitamin C erhöht die Harnsäureausscheidung über die Nieren, wodurch die Harnsäurekonzentration im Blut gesenkt wird. Zudem wirken die Antioxidantien in Zitrusfrüchten entzündungshemmend und schützen die Gelenke vor oxidativem Stress.

Zitrusfrüchte und deren Schalen können auf verschiedene Weise in die Ernährung integriert werden:

  • Frischer Saft: Der Saft von Zitronen, Orangen oder Grapefruits kann täglich getrunken werden. Ein Glas Zitronenwasser am Morgen, hergestellt aus dem Saft einer halben Zitrone und einem Glas warmem Wasser, kann den Stoffwechsel ankurbeln und die Harnsäureausscheidung fördern.
  • Schalen: Die Schalen von Zitrusfrüchten enthalten wertvolle Flavonoide und ätherische Öle. Sie können gerieben und als Zutat in Tees, Smoothies oder Salaten verwendet werden. Bio-Zitrusfrüchte sind zu bevorzugen, um Pestizidrückstände zu vermeiden.
  • Ergänzungen: Vitamin-C-Ergänzungen können ebenfalls verwendet werden, um die tägliche Aufnahme zu erhöhen. Eine Dosierung von 500 mg bis 1000 mg Vitamin C pro Tag kann hilfreich sein, sollte jedoch mit einem Arzt abgesprochen werden.

Eine Studie, veröffentlicht im “Archives of Internal Medicine” im Jahr 2009, zeigte, dass eine höhere Vitamin-C-Aufnahme mit einem geringeren Risiko für Gicht einhergeht. Eine andere Studie im “Journal of Rheumatology” aus dem Jahr 2011 fand heraus, dass Vitamin-C-Supplementation die Harnsäurespiegel bei Hyperurikämie-Patienten signifikant senkt.

Nahrungsergänzungsmittel für Gicht

  1. Vitamin C
    Vitamin C (Ascorbinsäure) ist bekannt für seine antioxidativen Eigenschaften und seine Fähigkeit, die Harnsäureausscheidung zu fördern. Eine tägliche Einnahme von 500 mg bis 1000 mg Vitamin C wird empfohlen. Es kann in Form von Tabletten, Kapseln oder Brausetabletten eingenommen werden.
  2. Kirsch-Extrakt
    Kirschen, insbesondere Sauerkirschen, enthalten Anthocyane, die starke entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften haben. Kapseln oder konzentrierter Kirschsaft können täglich eingenommen werden. Die empfohlene Dosis liegt bei 1000 mg Kirsch-Extrakt oder 30 ml Kirschsaftkonzentrat pro Tag.
  3. Omega-3-Fettsäuren
    Omega-3-Fettsäuren, die in Fischöl und bestimmten Pflanzenölen enthalten sind, haben entzündungshemmende Eigenschaften und können helfen, Gelenkschmerzen und -entzündungen zu lindern. Eine tägliche Dosis von 1000 mg bis 3000 mg Omega-3-Fettsäuren wird empfohlen.
  4. Bromelain
    Bromelain ist ein Enzym, das in Ananas vorkommt und entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften hat. Es kann helfen, Schwellungen und Schmerzen bei Gichtanfällen zu reduzieren. Die empfohlene Dosis liegt bei 500 mg bis 1000 mg Bromelain pro Tag, verteilt auf mehrere Dosen.
  5. Quercetin
    Quercetin ist ein Flavonoid, das in vielen Früchten und Gemüsen vorkommt und starke antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften besitzt. Eine tägliche Dosis von 500 mg bis 1000 mg Quercetin wird empfohlen.
  6. Boswellia-Extrakt
    Boswellia, auch bekannt als Weihrauch, enthält Boswelliasäuren, die entzündungshemmende Wirkungen haben. Boswellia-Extrakt kann helfen, die Entzündung und Schmerzen bei Gicht zu lindern. Die empfohlene Dosis liegt bei 300 mg bis 500 mg Boswellia-Extrakt, ein- bis zweimal täglich.
  7. MSM (Methylsulfonylmethan)
    MSM ist eine organische Schwefelverbindung, die entzündungshemmende und schmerzlindernde Eigenschaften besitzt. Es kann helfen, die Gelenkfunktion zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Eine tägliche Dosis von 1000 mg bis 3000 mg MSM wird empfohlen, verteilt auf mehrere Dosen.

FAQ

Welche Ernährungsumstellungen helfen bei Gicht?
Eine purinarme Diät, die den Konsum von rotem Fleisch, Meeresfrüchten und Alkohol reduziert, kann helfen, die Harnsäurekonzentration im Blut zu senken und Gichtanfälle zu verhindern.
Kann regelmäßige Bewegung Gichtanfälle reduzieren?
Ja, regelmäßige moderate körperliche Aktivität verbessert die allgemeine Gesundheit und kann helfen, die Harnsäurewerte zu kontrollieren.
Wie hilft Kirschsaft bei der Behandlung von Gicht?
Kirschsaft enthält Anthocyane, die entzündungshemmend wirken und die Harnsäureausscheidung fördern, was das Risiko von Gichtanfällen senken kann.
Sind warme Bäder eine effektive Methode zur Linderung von Gichtsymptomen?
Ja, warme Bäder fördern die Durchblutung, lindern Schmerzen und entspannen die Muskeln, was zur Linderung von Gichtsymptomen beitragen kann.
Wie kann Natron bei der Gichtbehandlung helfen?
Natron kann den pH-Wert des Körpers erhöhen, wodurch die Harnsäure besser löslich wird und leichter über die Nieren ausgeschieden werden kann.
Was sind die Vorteile von Omega-3-Fettsäuren bei Gicht?
Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften und können helfen, Gelenkschmerzen und Entzündungen zu reduzieren.
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Katie Knight

MD, Pharmakologe. Gründerin und Chefredakteurin der Website ubergicht.de.

Behandlung und Prävention von Gicht
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